Aktien Osteuropa Schluss: Kursgewinne nach Leitzinssenkung in Polen

BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben zur Wochenmitte keinen klaren Trend gezeigt. Die Warschauer Börse reagierte mit Kursgewinnen auf eine unerwartet deutliche Leitzinssenkung der polnischen Notenbank. Der WIG-30 ging mit einem Plus von 0,67 Prozent bei 2543,34 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) stieg um 0,80 Prozent auf 53 161,92 Punkte.

Die Notenbank hat ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf 1,5 Prozent gesenkt. Die meisten Analysten hatten nur eine Absenkung um 25 Basispunkte erwartet. Die Notenbanker wollen mit der Zinssenkung deflationären Tendenzen in der polnischen Wirtschaft entgegen wirken.

Bei den Einzelwerten verzeichneten die Papiere des Kohlekonzerns Bogdanka ein Plus von 0,55 Prozent. In einer neuen Studie senkte die Erste Group ihre Anlageempfehlung von "Accumulate" auf "Hold", gleichzeitig kürzten die Analysten ihr Kursziel auf 88,7 Zloty. Der Kostenvorteil, den Bogdanka gegenüber Konkurrenten habe, könnte angesichts des angekündigten Restrukturierungsprogramms in den Hintergrund treten, wurde die Abstufung begründet.

Daneben nahm die PKO Bank Polski die Bewertung der Aktien der IT-Konzerne AB und Action auf. Für AB sprachen die Analysten eine Kaufempfehlung ("Buy") aus und legten ein Kursziel von 43,2 Zloty fest. Am Mittwoch gingen die Titel von AB daraufhin mit einem Plus von 5,10 Prozent bei 42,45 Zloty aus dem Handel. Die Papiere von Action wiederum wurden mit "Hold" bewertet. Das Kursziel legten die Analysten mit 55,3 Zloty fest. Am Mittwoch schlossen die Papiere von Action mit einem Minus von 3,56 Prozent bei 54,37 Zloty.

Nach vier Verlusttagen in Folge ging es für den Budapester BUX um 0,09 Prozent auf 17 824,28 Punkte nach oben. Bei den Einzelwerten schlossen die Papiere von Magyar Olay es Gazipari (Mol) um 0,77 Prozent verbessert. Der Mineralölkonzern hat angekündigt, in Kroatien 145 Millionen Euro zu investieren. MOL hält 49 Prozent des kroatischen Öl- und Gasunternehmens INA, an dem auch der kroatische Staat mit einem Anteil von 45 Prozent maßgeblich beteiligt ist. Seit Herbst 2013 laufen Verhandlungen zwischen MOL und der Regierung über die Kontrolle im Unternehmen.

Uneinheitlich schlossen die beiden Bankwerte im BUX. Während die Papiere von OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) als umsatzstärkste Aktie im Index um 1,20 Prozent zulegten, gingen die Anteilsscheine der FHB Land Credit & Mortgage Bank mit einem knappen Minus von 0,13 Prozent aus dem Handel. Kursverluste verbuchten die Titel von Richter Gedeon mit minus 1,38 Prozent. Ebenfalls im roten Bereich schlossen die Papiere von Magyar Telekom, die sich um 1,26 Prozent verbilligten.

An der Prager Börse sank der tschechische Leitindex PX um 0,30 Prozent auf 1 014,24 Punkte. Bei den Einzelwerten gewannen die Titel von Ceske Energeticke Zavody (CEZ) (CEZ AS) bei hohem Volumen 1,89 Prozent. Damit erholte sich die Aktie von ihren Vortagesverlusten. Am Dienstag hatte der Energiekonzern Zahlen vorgelegt und einen Gewinneinbruch von 36 Prozent vermeldet.

Fester schlossen außerdem die Papiere von O2 C.R., die sich um 2,90 Prozent verteuerten. Schlechter lief es hingegen für die Finanzwerte im PX: Komercni Banka verloren 0,34 Prozent, Erste Group büßten 1,24 Prozent ein und für die Anteilsscheine des Versicherers Vienna Insurance Group (VIG) ging es 1,83 Prozent abwärts.

Der RTS-Interfax-Index (RTS) in Moskau verlor nach starkem Vortag 2,98 Prozent auf 889,68 Punkte./dkm/APA/stb