06.12.2013 17:34:34

AKTIEN IM FOKUS 2: Constantin Medien springen nach Anteilsverkauf an Sky hoch

    (neu: aktualisierte Kurse, Kommentare von UBS und Warburg Research)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Constantin Medien haben am Freitag mit einem deutlichen Sprung nach oben auf einen umfangreichen Deal mit Sky Deutschland reagiert. Die Titel legten wenige Minuten vor Handelsschluss um 15,97 Prozent auf 1,75 Euro zu. In der Spitze waren sie sogar bis auf 1,83 Euro geklettert. Allerdings haben die Papiere in diesem Jahr eine Achterbahnfahrt hinter sich: Dem Hoch aus dem März mit 1,92 Euro steht im Juni ein Tief von 1,35 Euro gegenüber. Der Dax-Branchenindex für Medienunternehmen hat im laufenden Jahr mehr als 75 Prozent zugelegt.

    Der Bezahlsender Sky Deutschland steigt beim TV-Sender Sport1 ein und übernimmt von der Tochtergesellschaft des Medien- und Filmkonzerns gut ein Viertel der Anteile. Zugleich kauft der Sender aus dem Medienimperium von Rupert Murdoch die Produktionsfirma Plazamedia - insgesamt lässt sich Sky das Geschäft 57,5 Millionen Euro kosten. Analyst Harald Heider von der DZ Bank kommentierte, selbst bei konservativer Schätzung des Werts der Sport1-Anteile seien Constantin-Papiere günstig bewertet.

ANALYSTEN: DEAL FÜR SKY WEITGEHEND ERGEBNISNEUTRAL

    Die Titel von Sky Deutschland rückten zuletzt um 0,90 Prozent auf 7,719 Euro vor. Die Übernahme von Plazamedia und der Einstieg beim Sportkanal Sport1 sei für Sky strategisch sinnvoll, kommentierte Analyst Polo Tang von der UBS. Auch DZ-Bank-Experte Heider wertete dies positiv für den Bezahlsender. Schließlich helfe die Transaktion Sky dabei, den Produktionsprozess der Sport Live-Inhalte besser als bisher in eigener Hand zu haben - Plazamedia produziert die Livebilder für die Fußball-Bundesliga beim Pay-TV-Anbieter. "Der Zugang zu dem Free-TV-Sender erweitert und ergänzt die Wertschöpfungskette", sagte Heider zum Anteilskauf von Sport1.

    Ein Händler kommentierte, der Kauf einer Sperrminorität bei Sport1 sichere Plazamedia wiederum künftiges Geschäft. Allerdings habe das Geschäft eher einen untergeordneten direkten Einfluss auf den Aktienkurs von Sky.

COBA: KAUFPREIS RECHT NIEDRIG

    Analystin Sonia Rabussier von der Commerzbank wertete den Kaufpreis als recht niedrig für Produktionsfirmen. Die Synergien seien aber begrenzt und der Effekt auf das operative Ergebnis (EBITDA) von Sky weitgehend neutral. Auch Analyst Jochen Reichert von Warburg Research sagte, die Auswirkungen auf den Umsatz und das operative Ergebnis (Ebitda) des Bezahlsenders dürften sich wohl in Grenzen halten. Ein Marktteilnehmer rechnete mit einer Zinsbelastung von jährlich rund 4 Millionen Euro durch die Finanzierung der Transaktion./men/ag/stb/ajx/jha/

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