05.02.2016 23:04:18

AKTIE IM FOKUS 3: Linkedins Ausblick verschreckt Anleger - Xing fällt ebenfalls

(neu: Schlusskurse)

NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Karriere-Netzwerk Linkedin hat seine Aktionäre mit einem überraschend schwachen Ausblick geschockt. Der Konkurrent des TecDax-Unternehmens Xing stellte einen Umsatz von 820 Millionen US-Dollar für das erste Quartal 2016 in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit 850 Millionen gerechnet. Der Linkedin-Kurs brach um 43,63 Prozent auf 108,38 Dollar ein. Weniger hatten die Papiere zuletzt im Dezember 2012 gekostet.

Bei Linkedin äußerten sich Analysten skeptisch: Selbst unter Berücksichtigung der Vorsicht, zu der das Management in der Vergangenheit geneigt habe, impliziere der Ausblick ein deutlich langsameres Wachstum im laufenden Jahr, schrieb Analyst Mark May von der US-Bank Citigroup in einer Studie. Er reduzierte seine Gewinnerwartungen und strich das Kursziel von 271 auf 194 Dollar zusammen. Die Einstufung für die Aktien beließ er zwar auf "Neutral", versah es aber mit dem Zusatz "hohes Risiko".

ANALYST: 'GRUNDLEGENDE GESCHÄFTSTRENDS INTAKT'

Anthony DiClemente, Analyst beim japanischen Finanzinstitut Nomura, senkte sein Ziel von 235 auf 180 Dollar, blieb aber bei seiner Kaufempfehlung. Die grundlegenden Geschäftstrends seien durchaus ermutigend. Der Aktienkurs dürfte kurzfristig unter Druck bleiben, doch könnte das auch eine Chance sein, da die langfristigen Perspektiven von Linkedin intakt seien.

Analyst Heath Terry von Goldman Sachs schrieb, dass im vierten Quartal immerhin Umsatz und Gewinn die Markterwartungen übertroffen hätten. Doch auch Terry verwies auf den unerwartet trüben Ausblick für 2016 und reduzierte seine Schätzungen für die Jahre 2016 bis 2018.

TRÄGERES GESCHÄFT MIT PERSONALVERMITTLERN

Auch Xing-Aktien gerieten am Freitag in den Strudel des Linkedin-Kurssturzes. Sie gaben als eines der Schlusslichter im deutschen Technologiewerte-Index TecDAX um rund 5 Prozent nach. Das Unternehmen will am 22. Februar seine vorläufige Bilanz vorlegen.

Mit Blick auf Xing trübe der Linkedin-Ausblick natürlich die Stimmung der Anleger, sagte ein Händler. Allerdings sollten aus der Entwicklung des Konkurrenten nicht zu viele negative Rückschlüsse gezogen werden. Viele der Probleme des US-Konzerns seien unternehmensspezifisch. Relevant seien lediglich die Aussagen über ein etwas trägeres Geschäft mit Personalvermittlern in Europa. Allerdings müsse das nicht heißen, dass dies bei Xing oder mit Blick auf den deutschen Markt auch ein Thema sei./mis/ag/das/la/he

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