15.07.2014 17:44:48
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AKTIE IM FOKUS 2: Software AG brechen ein nach gekappter Prognose
(Neu: Schlusskurse, Analystenstimmen von Commerzbank und Warburg)
FRANKFURT (dpa-AFX) - In Sekundenschnelle sind die Aktien der Software AG nach der massiv gekappten Jahresprognose am Dienstag ans TecDax-Ende durchgereicht worden. Der Markt reagierte geschockt, wie der Kurseinbruch um knapp 14 Prozent innerhalb der ersten Handelsminuten zeigte. Letztlich verloren die Papiere des zweitgrößten deutschen Softwareherstellers 18,96 Prozent auf 20,00 Euro und fielen so tief wie zuletzt im November 2009. Der TecDax gab um rund 1,7 Prozent nach.
Als Grund für die Warnung nannte die Software AG Verzögerungen bei Großprojekten. In der Wachstumssparte mit Software für Prozessoptimierung (BPE) rechnen die Darmstädter nun auf das Jahr gesehen nur noch mit Umsätzen auf Vorjahresniveau. Zuvor hatte der Konzern hier ein Plus von währungsbereinigt 12 bis 18 Prozent veranschlagt. Besonders die Erlöse für Softwarelizenzen litten unter der Zurückhaltung von Kunden bei Infrastrukturprojekten. In der angestammten Datenbanksparte kam das Geschäft ebenfalls weiter unter Druck, in der Beratung belastete der Verkauf des SAP-Consultings.
HÄNDLER UND ANALYSTEN REAGIEREN VERSCHNUPFT
Die Reaktionen am Markt fielen eindeutig aus. "Die Warnung ist noch schlimmer als von einigen bereits befürchtet", kommentierte etwa ein Händler. "Vor allem im Segment BPE ist die Entwicklung desaströs." Der neue Ausblick liege klar unter den Erwartungen.
Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank ist nach einer ersten Einschätzung enttäuscht. Die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten müssten gesenkt werden. Er selbst werde seine Schätzungen überarbeiten. Sebastien Sztabowicz von Kepler Cheuvreux verwies darauf, dass der Softwarehersteller bereits im Vorfeld vorsichtige Töne angeschlagen hatte. Das nun angekündigte operative Ergebnis decke sich in etwa mit seiner sehr vorsichtigen Schätzung. Für ihn stehe fest: Die Aktie dürfte sich erst erholen, wenn sich in der BPE-Sparte eine nachhaltige Verbesserung abzeichne.
ABSTUFUNGEN VON COMMERZBANK UND WARBURG
Commerzbank-Analyst Thomas Becker bezeichnete den neuen Ausblick auf 2014 als vernünftig, sieht aber die Unternehmensziele für 2018 als zu hoch an. Der Markt für Prozessoptimierung-Software (BPE) wachse langsamer als angenommen und das Ergebniswachstum bei der Software AG dürfte nur noch im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Er stufte die Aktie ab und reduzierte das Kursziel von 29 auf 20 Euro.
Andreas Wolf vom Analysehaus Warburg Research sprach von einer enttäuschenden BPE-Entwicklung angesichts der letztjährigen Investitionen in Vertrieb, Forschung und Entwicklung. Nach den Enttäuschungen der vergangenen Jahre dürfte es dem Management des Softwarekonzerns schwer fallen, das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen. Er stufte ebenfalls die Aktie herunter und senkte das Kursziel von 31 auf 23 Euro./edh/jha/
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