09.10.2014 13:30:00

Agrana wird wegen Bio-Sprit bei Regierung vorsprechen

Einen neuen Anlauf startet der börsenotierte Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern Agrana für eine verstärkte Nutzung von Bioethanol als Benzinbeimischung. "Alle Argumente nur fünf Prozent beizumischen ("E5", Anm.) sind weggefallen, es müsste 'E10' geben", sagte Agrana-General Johann Marihart am Donnerstag in Wien. "Der geizigste Finanzminister müsste sagen: Kein Problem. Die Vorteile sind bekannt."

Das Argument der Mineralölsteuerbefreiung für die stärkere Beimischung gelte nicht mehr. "Es sind keine Zuschüsse nötig." Man werde "neue Gespräche mit der Politik" suchen: "Natürlich werden wir an die Regierung herantreten." Dort werde man sagen, "wenn man Umweltverpflichtungen ernst nimmt, es liegt etwas auf dem Tisch - das kostet im Gegensatz zu vor einigen Jahren kein Steuergeld", so Marihart.

Denn "rein ökonomisch müsste man seit einem Jahr zehn Prozent beimischen", so der Agrana-Vorstandschef weiter vor Journalisten am Rande einer Pressekonferenz. Seither würde Benzin teuer notiert als Ethanol. Vorstandsmitglied Fritz Gattermayer fügte hinzu, dass man auch an die Klimabilanz denken müsse. Denn die Klimabilanz von Biosprit sei viel besser als jene von Biodiesel, dem großteils Palmöl beigemischt werde.

Beim Bioethanol handle es sich um europäisches Getreide oder Zuckerrüben (bzw. Reste davon). Diese verarbeite der Agrana-Konzern. 50 Prozent seiner Bioethanolproduktion in Pischelsdorf würden derzeit exportiert werden. "Eigentlich müsste man froh sein, solche Möglichkeiten zu nützen", so Marihart. Er bedauerte, dass die EU keine konkrete Regelung in Sachen der Höhe der Beimischung getroffen habe.

(Schluss) phs/sab

ISIN AT0000603709 WEB http://www.agrana.com

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