31.01.2015 17:27:32

AfD wird künftig von einem Parteichef allein geführt

   Von Christian Grimm

   BREMEN--Die Alternative für Deutschland (AfD) wird künftig von einem alleinigen Parteivorsitzenden geführt. Das entschieden die Mitglieder am Samstag nach langwieriger Diskussion mit großer Mehrheit auf dem Parteitag. Damit folgten sie in Bremen einem Vorschlag des Bundesvorstandes.

   Durch den Beschluss steht nach einer Übergangsphase an der Spitze der AfD ab Dezember nur noch ein Chef. Bisher wird die Partei von drei formal gleichberechtigten Sprechern geführt. In der Übergangsphase von April bis November wird die AfD von zwei Co-Vorsitzenden dirigiert. Das neue Spitzenpersonal soll schon beim nächsten Parteitag im April gekürt werden.

   Partei-Mitgründer Bernd Lucke hatte in einer Rede vor der Abstimmung eindringlich zur Verkleinerung des Vorstandes aufgerufen. Er teilt sich den Vorsitz derzeit mit dem Publizistin Konrad Adam und der sächsischen Fraktionschefin Frauke Petry.

   Die Arbeit der Führungsriege in den vergangenen beiden Jahren nannte Lucke "stümperhaft" und verlangte Besserung. "Für die Anfangsphase der Partei war das alles verständlich und entschuldbar. Wir dürfen so nicht weitermachen", forderte der EU-Abgeordnete. Die Verteilung der Führungsaufgabe auf mehrere Schultern habe sich nicht bewährt, sondern zu Reibungsverlusten geführt.

   Lucke begründete seinen Wunsch nicht nur mit der notwendigen Führung aus einem Guss, sondern auch mit Überlastung. "Es gibt Grenzen der psychischen Leistungsfähigkeit. Diese Ausnahmesituation darf nicht zur Regel werden", betonte der frühere Wirtschaftsprofessor.

   Mit der Einerspitze wird gleichzeitig das Amt eines hauptamtlichen Generalsekretärs geschaffen. Er soll dem Vorsitzenden bei der täglichen Arbeit den Rücken freihalten. Lucke ließ in seiner Rede offen, ob er sich im April um den Chefposten bewerben wird.

   Von seinen beiden Co-Sprechern stellte sich nur Frauke Petry hinter die Verschlankung AfD-Spitze, während Konrad Adam auf Distanz ging. Sowohl Lucke als auch Petry riefen die Partei zur Geschlossenheit auf. "Die einzige Gefahr (für die AfD) geht von uns selbst aus", warnte Lucke. Ein Scheitern der Euro-Gegner würde bei den "Altparteien die Sektkorken knallen lassen".

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