16.05.2017 08:05:49
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Advent und Shanghai Pharma prüften Gegenofferte für Stada - Agentur
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Finanzinvestor Advent könnte laut einer Agenturmeldung den Bieterwettstreit um den Arzneimittelhersteller STADA neu anzetteln. Die Advent International Corp, die bei dem Bieterkampf den Kürzeren gezogen hatte, prüfe zusammen mit Shanghai Pharmaceuticals die Abgabe einer neuen Offerte, sagten mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Stada-Aktie stieg im nachbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz um 2,5 Prozent.
Laut Bloomberg ist ein mögliches Angebot in Höhe von rund 70 Euro je Aktie im Gespräch. Die Offerte wäre damit höher als das bereits überraschend hohe Angebot im Gesamtwert von 66 Euro je Stada-Aktie, das Stada von den Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven akzeptiert hat. Allerdings sei noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden und die Unternehmen könnten sich auch noch gegen ein Übernahmeangebot entscheiden, sagten die Informanten, die nicht namentlich genannt werden wollten.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, die sich auf zwei andere Informanten beruft, sei ein neues Übernahmeangebot von Advent und Shanghai Pharmaceuticals allerdings eher unwahrscheinlich. Shanghai Pharmaceuticals dürfte Schwierigkeiten haben, die notwendige Finanzierung für ein solches Gegengebot aufzubringen, sagten ein Informant. Zudem hätten die beiden Bieter nicht mehr viel Zeit, um Bain und Cinven herauszuforden. Die Annahmefrist für die Offerte der beiden Finanzinvestoren läuft bereits. Aktionäre können ihre Aktien bis zum 8. Juni andienen, die Mindestannahmeschwelle liegt bei 75 Prozent der Aktien.
Vertreter von Advent in Deutschland und ein Stada-Sprecher wollten sich zu den Berichten nicht äußern. Bain, Cinven und Shanghai Pharmaceuticals lehnten gegenüber Bloomberg eine Stellungnahme ab.
Die Stada Arzneimittel AG hatte im April ihrer Übernahme durch Bain und Cinven zugestimmt. Der Deal bewertet den Generikahersteller aus Bad Vilbel mit 5,3 Milliarden Euro inklusive Schulden. Die Beteiligungsfirmen zahlen den Aktionären 65,28 Euro plus eine Dividende in Höhe von 72 Cent für das vergangene Jahr. Der Preis entspricht einer Prämie von knapp 49 Prozent auf den Schlusskurs am 9. Dezember 2016, ehe die ersten konkreten Übernahmegerüchte aufkamen.
Advent hatte sich für die erste Offerte ursprünglich mit Permira zusammengetan. Das Konsortium hatte, genau wie auch Bain und Cinven, die Zustimmung des Vorstands zur Bedingung für die Unterbreitung eines öffentlichen Übernahmeangebots gemacht. Das Angebot von Bain und Cinven hatte das Management von Stada allerdings mehr überzeugt - nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch mit Blick auf die Absichten der Bieter für die Zukunft von Stada. "Das Angebot von Bain Capital und Cinven bietet das beste Gesamtpaket", hatte Stada-Aufsichtsratschef Ferdinand Oetker am 10. April erklärt.
Am Standort der Unternehmenszentrale in Bad Vilbel sowie den Standorten der Geschäftsbereiche Markenprodukte und Generika soll sich nichts ändern und bestehende Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge sollen weitergeführt werden, teilte Stada seinerzeit mit. Zusätzlich haben sich Bain Capital und Cinven im Grundsatz zu einem weitgehenden Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen für vier Jahre bereit erklärt.
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May 16, 2017 01:35 ET (05:35 GMT)
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