11.03.2009 12:33:00
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Absturz des deutschen Auftragseingangs im Januar verstärkt
BERLIN (Dow Jones)--Der Absturz beim Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Januar unerwartet verschärft. Wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) am Mittwoch mitteilte, ging das Volumen der Bestellungen gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 8,0% zurück, wobei das Volumen der Großaufträge für einen Januar noch ungewöhnlich hoch war. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Rückgang der Bestellungen um lediglich 2,4% prognostiziert.
Für Dezember wies das BMWi einen revidierten Rückgang um 7,6% (vorläufig: minus 6,9%) aus. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat den Index der Auftragseingänge dabei auf das neue Basisjahr 2005 (zuvor: 2000) umgestellt. Zudem wurde auch hier die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) eingearbeitet. Frühere Monatsergebnisse wurden bis 1991 zurückrevidiert.
Ihr Vorjahresniveau unterschritten die Auftragseingänge damit unbereinigt um 37,9%. Es war nach Angaben des Ministeriums der stärkste Rückgang seit Beginn der gesamtdeutschen Datenreihe 1991.
Wie das BMWi erklärte, beruhte der Auftragseinbruch im Januar vor allem auf der weiter nachlassenden Auslandsnachfrage. Das Volumen der von dort eingehenden Orders reduzierte sich im Januar um 11,4% auf Monatssicht. Die Aufträge von außerhalb des Euroraums gingen dabei um 18,2% zurück, die Orders aus dem gemeinsamen Währungsraum dagegen nur um 1,2%. Die Inlandsbestellungen verringerten sich um 4,3%.
Den stärksten Rückgang verzeichneten die Hersteller von Investitionsgütern (minus 9,1%), gefolgt von den Vorleistungs- und Konsumgüterproduzenten (minus 6,8% bzw. minus 6,7%).
Im Zweimonatsvergleich (Dezember/Januar gegenüber Oktober/November) sanken die Auftragseingänge insgesamt saison- und preisbereinigt um 14,4%. Die Inlandsnachfrage schwächte sich in dieser Betrachtung um 10,8% ab und die Auslandsnachfrage um 17,5%.
Die deutlichsten Rückgänge verzeichneten im Zweimonatsvergleich die Hersteller von Vorleistungsgütern (minus 16,1%) und von Investitionsgütern (minus 14,5%). Bei den Konsumgütererzeugern sank das Auftragsvolumen um 6,7%. Ihr Vorjahresniveau unterschritten die gesamten Orders in der Zweimonatsbetrachtung kalendermonatlich um 33,2%. Bei den Auslandsaufträgen betrug das entsprechende Minus 37,1%, bei den Inlandsorders 28,3%.
Das Bundeswirtschaftsministerium verwies darauf, dass die weitere Eintrübung des weltwirtschaftlichen Umfelds vor allem zu einem Rückgang der Auslandsbestellungen führe. "Auf Sicht bleiben damit die Aussichten für die Industrieproduktion weiter ausgesprochen gedrückt", kommentierte das BMWi. Daten zur Industrieproduktion wird das Ministerium am Donnerstag veröffentlichen.
Webseite: http://bmwi.deDJG/hab/ptt/apo (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 11, 2009 07:00 ET (11:00 GMT)
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