Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
28.08.2016 17:31:39

'1-S': Hunderttausende Oppositionelle planen 'Marsch auf Caracas'

CARACAS (dpa-AFX) - Die Opposition im gespaltenen und von einer tiefen Versorgungskrise erschütterten Venezuela rüstet sich für eine der größten Demonstrationen der jüngeren Geschichte. Unter dem Schlagwort "1-S" wurde auch am Wochenende für einen am 1. September geplanten Marsch auf die Hauptstadt Caracas mobilisiert, es wird mit hunderttausenden Teilnehmern gerechnet. Die Opposition betont den friedlichen Charakter, es wird aber auch von der "Einnahme von Caracas" gesprochen. Die Polizei ist in Alarmbereitschaft. Die regierenden Sozialisten planen eine große Gegenkundgebung.

Mit dem Marsch will die im Parlament dominierende Opposition ein Referendum zur Abwahl von Präsident Nicolás Maduro noch in diesem Jahr erzwingen - die Regierung versucht das zu verhindern. "Den Wechsel gibt es nicht einfach so, man muss dafür kämpfen", betonte der Gouverneur des Bundesstaats Miranda, Henrique Capriles. Angesichts der gespannten Lage in dem Land mit den größten Ölreserven fürchten viele Bürger Ausschreitungen.

Neben der Hauptkundgebung sind auch in allen 23 Bundesstaaten Demonstrationen geplant. Nach einer am Sonntag von dem Portal "El Nacional" veröffentlichten Umfrage wollen sich 34 Prozent aller Venezolaner an den Kundgebungen der Opposition beteiligen - ein absoluter Spitzenwert im Vergleich zu früheren Kundgebungen. Drei Viertel der Befragten seien inzwischen gegen die Regierung.

Die Regierung versucht das Referendum bis 2017 hinauszuzögern, damit würden gemäß Verfassung Neuwahlen bei einer Abwahl Maduros verhindert - der Vizepräsident, auch ein Sozialist, würde bis 2019 weiterregieren. Die Opposition will dagegen einen raschen Machtwechsel - und hat dafür Millionen Unterschriften gesammelt. Capriles ist einer der Wortführer des Oppositionsbündnisses "Mesa de la Unidad Democrática" (MUD), das sozialdemokratische, konservative, liberale und indigene Parteien umfasst.

"Eine korrupte Staatsspitze kann uns nicht den Traum von einem besseren Land rauben", sagte der bei der letzten Wahl knapp gegen Maduro unterlegene Capriles. Maduro hatte zuletzt allen Staatsbediensteten, die sich in Unterschriftenlisten für das Referendum ausgesprochen haben, mit dem Rauswurf gedroht und bei einem Putschversuch ein wesentlich härteres Durchgreifen als in der Türkei durch Präsident Recep Tayyip Erdogan angekündigt./ir/DP/he

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!