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03.07.2016 16:42:40

Finanz-Notstand: Rios Bürgermeister schlägt Alarm

RIO DE JANEIRO (dpa-AFX) - Angesichts der finanziellen Notlage in der Olympiastadt Rio de Janeiro hat Bürgermeister Eduardo Paes Alarm geschlagen. Mit harschen Worten kritisierte er den Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Francisco Dornelles. Es sei jetzt an der Zeit, mal "die Ärmel hochzukrempeln", sagte Paes nach Angaben des Portals "O Globo". Mehreren Krankenhäusern im Bundesstaat Rio droht die Schließung. Streiks lähmen zudem den Betrieb in öffentlichen Einrichtungen. Polizisten demonstrierten wegen ausstehender Zahlungen zuletzt unter anderem am Flughafen mit Transparenten, dass sie die Sicherheit von Olympiatouristen nicht mehr gewährleisten könnten.

Die Zentralregierung hat eine Finanzspritze von rund 755 Millionen Euro zugesagt. Paes forderte, dass das Geld nun rasch vom zuständigen Bundesstaat verteilt werden müsse - die Polizei soll nächste Woche noch ausstehende Gehälter bekommen. Seine Geduld habe Grenzen, so Paes, der das Gesicht der Olympia-Organisation ist und um den Erfolg fürchtet. Er will mit den Spielen einen Touristenboom auslösen.

Mit dem Geld aus Brasilia soll auch das größte Infrastrukturprojekt für die Spiele, eine über 2,5 Milliarden Euro teure Metrolinie in den Stadtteil Barra, fertiggestellt werden. Dort befindet sich der Olympiapark mit den meisten Sportstätten. Allerdings ist noch immer unklar, ob die Linie bis zum Start der Spiele am 5. August fertig wird - ohne die Metro droht ein Transportchaos mit Anreisen in Bussen. Sie soll nun zu 97 Prozent fertig sein, aber schon jetzt ist klar, dass keine Zeit für einen richtigen Testbetrieb bleiben wird.

Paes forderte zudem, dass der Bundesstaat seine Anstrengungen zur Gewährleistung der Sicherheit intensivieren muss - am Freitag waren ARD und ZDF bei einem Überfall zwei Container mit Technikmaterial im Wert von 400 000 Euro gestohlen worden, die Container konnten aber von der Polizei rasch wiederbeschafft werden. Der Bundesstaat Rio de Janeiro ist seit langem von Finanzproblemen geplagt, vor allem weil wichtige Einnahmen aus dem Erdölgeschäft weggebrochen sind. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Agência Brasil kann in diesem Jahr ein Defizit von bis 20 Milliarden Reais (5,58 Mrd. Euro) drohen./ir/DP/tos

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