20.03.2017 22:31:56
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Börsen-Zeitung: Heiter bis wolkig, Kommentar zur Deutschen Bank von Björn Godenrath
Auf die Notwendigkeit eines weiteren Deleveraging der Bilanz weisen auch Analysten hin - und können sich nicht den Hinweis verkneifen, dass nur 20 Prozent der Deutsche-Bank-Geschäfte ihre Kapitalkosten verdienen. Mehr als 5 Prozent Nettorendite auf das materielle Eigenkapital wird der Deutschen nicht zugetraut, Cryan will im eingeschwungenen Zustand bei leicht verbessertem Umfeld 10 Prozent erreichen. Dabei geht der Sanierer Cryan noch mal richtig an die Kosten ran, sollen diese doch nachhaltig um 4 Mrd. Euro auf 21 Mrd. Euro bis 2021 sinken. 2 Mrd. Euro gehen zunächst mal für die Restrukturierung drauf. Die Frage ist, ob es Cryan gelingt, die Erosion der Einnahmen zu stoppen - Analysten prophezeien im Übergang von 2018 auf 2019 eine heftigen Einbruch beim Zinsüberschuss, was erzielte Kostenersparnisse nahezu auffressen würde.
Entschieden wird die Schlacht in der neu formierten Corporate & Investment Bank (CIB). Dorthin hat Cryan seinen besten Mann abkommandiert, Marcus Schenck soll es an der Schnittstelle zwischen Unternehmens- und institutionellen Kunden richten. Der stärkere Corporate-Fokus stellt ein Zurück-zu-den-Wurzeln dar, was in der integrierten Struktur nun besser mit Leben gefüllt werden kann. Und auch wenn ein Teil der frischen Eigenmittel zur Deckung der Postbank-Risikoaktiva dienen muss, so sollte doch genug Raum für selektives Portfolio-Wachstum in CIB bestehen.
Cryan will jedenfalls den Schalter umlegen und gestützt auf eine gestärkte Bilanzkraft mehr Geschäft mit bestehenden Kunden machen. Dieses Vertrauen zurückzugewinnen, daran arbeitet die Deutsche Bank hart. Allerdings operiert sie dabei als europäisches Institut in einer Industrie, die sich in strukturellem Niedergang befindet. Von daher bleibt die Großwetterlage an der Taunusanlage heiter bis wolkig, auch wenn die Sonne sich öfter mal wieder blicken lässt.
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