22.08.2016 22:42:46

MÄRKTE USA/Debatte um höhere Zinsen verscheucht Aktienkäufer

   NEW YORK (Dow Jones)--Wenig verändert sind die Kurse an der Wall Street in die neue Woche gestartet. Der Dow-Jones-Index verlor am Montag 0,1 Prozent auf 18.529 Punkte, der S&P-500 gab ebenfalls 0,1 Prozent ab. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,1 Prozent.

   Umgesetzt wurden 703 (Freitag: 844) Millionen Aktien. Dabei wurden 1.521 Kursgewinner gesehen, denen 1.489 -verlierer gegenüberstanden, während 112 Titel unverändert schlossen.

   Hauptthema blieb die künftige Geldpolitik der US-Notenbank. Hoffnungen auf einen noch länger unverändert niedrigen Leitzinssatz hatten am Wochenende erneut einen Dämpfer bekommen, als sich der Vize der US-Notenbank, Stanley Fischer, zuversichtlich zur wirtschaftlichen Entwicklung in Amerika geäußert hatte. Es war die jüngste Stimme in einer langen Reihe von Fed-Repräsentanten, die mehr oder minder deutlich auf ein baldiges Anziehen der Zinsschraube hingewiesen haben.

   Daher warten Anleger nun bereits gespannt auf den Auftritt von Fed-Chefin Janet Yellen am Freitag in Jackson Hole. Yellen könnte hier für mehr Klarheit in der Debatte sorgen. Die US-Leitzinsen stehen auch deshalb gegenwärtig im Fokus, weil Impulse von anderer Seite fehlen. Die Berichtssaison ist Vergangenheit, und am Montag stehen überdies keine US-Konjunkturdaten auf der Agenda.

   "Aktuell preisen die Märkte die nächste Zinserhöhung für März ein", sagt Craig Erlam, leitender Marktanalyst bei Oanda. "Wenn Yellen ernsthaft entschlossen ist, früher tätig zu werden, muss sie die Gelegenheit am Freitag nutzen, um diese Nachricht zu übermitteln", so Erlam, der für die restliche Woche mit einem eher ruhigen Marktgeschehen rechnet.

   Am Devisenmarkt verhalf die Spekulation auf eine straffere US-Geldpolitik dem Dollar zu Gewinnen. Gegen den Yen kletterte er auf 100,30 nach Ständen von unter 100 im Tagestief am Freitag. Auch zum Euro ging es zunächst nach oben, allerdings erholte sich die Gemeinschaftswährung im Tagesverlauf und stand im späten US-Handel wieder knapp über 1,13 Dollar. Teilnehmer führten dies auf die zunehmende Nervosität rund um die Zinsdebatte zurück.

Kehrtwende beim Ölpreis Der Ölpreis geriet unter Druck, nachdem er in der Vorwoche kräftig aufwärts gelaufen war. Neben dem festen Dollar drückten erneut Sorgen wegen eines Überangebots den Preis. Die Hoffnungen der Vorwoche auf ein Einfrieren der Produktion durch die wichtigen Ölländer werden nun wieder mit Skepsis gesehen.

   "Es scheint so, als ob die Produzenten lediglich Lippenbekenntnisse abgegeben haben", sagte Vyanne Lai von der National Australia Bank dazu. Auch der jüngste neuerliche Anstieg der aktiven Förderanlagen in den USA lastete auf dem Preis. Das Barrel der Sorte Brent fiel wieder unter 50 Dollar, WTI verbilligte sich zum Settlement um 3 Prozent auf 47,05 Dollar.

   Der Goldpreis tendierte mit dem gestiegenen Dollar ebenfalls leichter. Auch die Debatte um höhere Zinsen in den USA drückte das Edelmetall. Die Feinunze notierte zum Settlement 0,2 Prozent niedriger bei 1.343,40 Dollar.

   Trotz der Spekulation um steigende Leitzinsen gaben die Renditen am Anleihemarkt nach. Die Teilnehmer suchten nach Sicherheit, hieß es von Teilnehmern zur Begründung für die anziehenden Notierungen. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys sank um 4 Basispunkte auf 1,54 Prozent.

Pfizer-Übernahme treibt Medivation Am Aktienmarkt stand die Pharmabranche im Blick. Der Pharmakonzern Pfizer stärkt mit einem milliardenschweren Zukauf seine Position im lukrativen Markt für Krebsmedikamente. Er übernimmt das Biotechnologieunternehmen Medivation, einen Onkologie-Spezialisten aus San Francisco. Die Übernahme lässt sich Pfizer rund 14 Milliarden US-Dollar in bar kosten. Pfizer lagen etwas leichter im Markt, Medivation sprangen um rund 20 Prozent nach oben.

   Die Aktie des US-Chipherstellers Intersil verteuerte sich ebenfalls um fast 20 Prozent. Der japanische Chiphersteller Renesas Electronics verhandelt über den Kauf des US-Wettbewerbers. Nach Aussage einer informierten Person hätte eine erfolgreiche Transaktion einen Wert von rund 300 Milliarden Yen, das sind umgerechnet 3 Milliarden US-Dollar.

   Advanced Micro Devices (AMD) gaben anfängliche Gewinne ab und verloren 0,5 Prozent. Hier wurden wohl Gewinne mitgenommen, nachdem die Aktie am Freitag um über 8 Prozent zugelegt hatte.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.529,42 -0,12 -23,15 6,34 S&P-500 2.182,64 -0,06 -1,23 6,79 Nasdaq-Comp. 5.244,60 0,12 6,22 4,74 Nasdaq-100 4.808,56 0,05 2,42 4,69

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.50 Uhr Fr, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,1323 +0,41% 1,1276 1,1319 +4,3% EUR/JPY 113,5513 -0,22% 113,7963 113,45 -23,9% EUR/CHF 1,0889 +0,12% 1,0876 1,0865 +0,1% EUR/GBP 0,8617 -0,46% 0,8651 1,1537 +17,0% USD/JPY 100,29 -0,61% 100,90 100,23 -14,6% GBP/USD 1,3141 +0,80% 1,3036 1,3059 -10,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,81 48,52 -3,5% -1,71 +10,4% Brent/ICE 49,17 50,88 -3,4% -1,71 +13,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.338,54 1.341,78 -0,2% -3,24 +26,2% Silber (Spot) 18,92 19,32 -2,0% -0,39 +36,9% Platin (Spot) 1.103,00 1.114,80 -1,1% -11,80 +23,7% Kupfer-Future 2,14 2,17 -1,2% -0,03 -0,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   August 22, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EDT 08-22-16

Aktien in diesem Artikel

AMD (Advanced Micro Devices) Inc. 132,52 0,94% AMD (Advanced Micro Devices)  Inc.
Pfizer Inc. 24,55 2,85% Pfizer Inc.