MÄRKTE EUROPA/Niedrige Zinsen und Übernahmen stützen Kurse

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Kursgewinne an der Wall Street am Ostermontag sollten auch Europas Börsen am Dienstag zulegen lassen. Händler prognostizieren den Dax zum Auftakt etwas fester bei knapp über 12.000 Punkten, nachdem er am Donnerstag bei 11.967 Punkten ins Osterwochenende gegangen war. Der Euro-Stoxx-50 wird vorbörslich 0,9 Prozent fester indiziert.

   Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich im März nicht so gut entwickelt wie erwartet. Das deuteten die Marktakteure an der Wall Street dahingehend, dass die US-Notenbank die Zinsen nicht so rasch erhöhen wird. Von niedrigen Zinsen profitieren wiederum die Aktienmärkte.

   Der Ölpreis ist an den Terminbörsen in den USA am Montag um 6 Prozent nach oben gesprungen auf mehr als 52 US-Dollar für ein Fass der Sorte WTI. Grund waren Berichte über jüngst stark gesunkene Lagerbestände in den USA. Übervolle Rohöllager hatten den Ölpreis zuvor belastet. Am Morgen gibt der Ölpreis wieder etwas nach auf 51,70 Dollar. Auch europäisches Referenzöl der Sorte Brent kommt wieder etwas zurück.

   Der Euro konnte am Montag gegen den US-Dollar von den schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA profitieren und stieg erneut über die Marke von 1,10 Dollar. Anschließend fiel die Gemeinschaftswährung jedoch wieder zurück und wird am Morgen mit 1,0916 Dollar bezahlt. "Alles in allem dürften die Zinserwartungen (in den USA) gedämpft bleiben", sagt Ulrich Wortberg von der Helaba.

   Am Aktienmarkt bewegen Übernahmen die Kurse. Der US-Paketlogistiker FedEx bietet 8 Euro für die Aktien der niederländischen TNT Express. Die kosteten zum Schlusskurs vom Donnerstag ganze 2 Euro weniger. "Wow", sagt denn auch ein Händler zu diesem Aufschlag von 33 Prozent.

   Das dürfte zwar die Bewertungen im ganzen Transportsektor nach oben treiben. Der Deutschen Post entstünde aber mit FedEx und TNT Express ein größerer Kontrahent in Europa. Der Kurs der Aktie gelb müsse also nicht zwangsläufig von der Übernahme profitieren, wird im Handel argumentiert.

   Das Übernahmeinteresse zweier Finanzinvestoren am Softwareentwickler Informatica könnte Händlern zufolge auch den SAP-Kurs stützen. Dem steht laut Händlern allerdings eine Abstufung der SAP-Aktie auf "Underperform" durch Wells Fargo gegenüber.

   Ein Bericht der schweizerischen "SonntagsZeitung", wonach der Zementhersteller Holcim 2013 ein Auge auf die deutsche HeidelbergCement geworfen hat, könnte deren Aktien antreiben. Gegenwärtig will Holcim mit der französischen Lafarge fusionieren. Sollte dieser Deal jedoch scheitern, könnte sich Holcim erneut heidelbergCement zuwenden.

   Der Broker Raymond James hat nach Aussagen von Händlern adidas auf "Underperform" gesenkt. J.P. Morgan soll Lufthansa auf "Untergewichten" gesenkt haben. Beide Kurse geben im Frankfurter Spezialistenhandel nach und bilden gemeinsam die Schlusslichter im DAX.

   DJG/bek/flf

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   April 07, 2015 02:17 ET (06:17 GMT)

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