11.07.2008 14:10:00

Rohstoffe-Go - Metals Review 10.07. - Blei haussiert weiter - Kurzanalyse Aluminiummarkt

Rohstoffe-Go - Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Die meisten an der LME gehandelten Industriemetalle konnten im gestrigen Handel zum Teil deutlich zulegen. Die Aufmerksamkeit der Marktakteure richtete sich vornehmlich dem spektakulären Anstieg des Bleipreises und der Ankündigung der 20 grössten chinesischen Aluminiumproduzenten, die Produktion um 10 % herunterzufahren. Die Konjunkturdaten konnten keinen klaren Trend aufweisen. Die chinesischen Exporte wuchsen im Juni um 17,6 % verglichen mit dem gleichen Zeitraum vergangenen Jahres, während im Mai noch ein Anstieg um 28,1 % verzeichnet wurde. Der chinesische Yuan legte im laufenden Jahr gegenüber dem US-Dollar um 6,7 % zu. Die Aufwertung der durch die chinesiche Notenbank künstlich niedrig gehaltenen chinesischen Währung dürfte weitergehen: steigende chinesiche Inflationsraten lassen diesbezüglich wenig Spielraum, auch wenn sich die Exportgüter dadurch verteuern, was sich im Zuge einer weltweiten konjunkturellen Abschwächung als durchaus nicht völlig unproblematisch erweisen könnte. Heute wird der Index zum Verbrauchervertrauen von der Universität Michigan veröffentlicht. Weiter Sorgen gab es um die Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Laut dem ehemaligen Fed-Gouverneur William Poole soll Freddie Mac faktisch zahlungsunfähig sein. Die US-Regierung arbeitet bereits an einem Rettungspaket, um eine Insolvenz und eine weitere Destabilisierung des amerikanischen Immobilienmarktes zu verhindern.

Kurzanalyse Aluminiummarkt

Die Nachricht über die Reduzierung der Produktion der 20 grössten chinesichen Aluminiumhersteller, welche gemeinsam 71,3 % des chinesischen Aluminiumoutputs produzieren, war gestern im Zentrum des Interesses. Gründe könnten einerseits die andauernden Schwierigkeiten in der Strom- und Energieversorgung sein sowie die gestiegenen Produktionskosten, andererseits führt eine Verknappung auf der Angebotsseite der elementaren ökonomischen Logik folgend zu steigenden Preisen. Die chinesischen Aluminiumproduktion belief sich im Mai auf 1,16 Millionen Tonnen. Eine zehn-prozentige Outputminimierung würden 83.000 Tonnen pro Monat oder 1 Millionen Tonnen pro Jahr entsprechen. Dies würde bedeuten, dass der globale Aluminiummarkt mit einem prognostiziertem Angebotsüberschuss für das laufende Jahr ein signifikantes Angebotsdefizit ausweisen würde. In den kommenden Jahren Jahren ist wiederum von einer Expansion der Produktionskapazitäten auszugehen, mit China als Treiber. Zweifel bestehen allerdings hinsichtlich der Fähigkeit der Chinesen, ihr Kraftwerkspark der gestiegenen Stromnachfrage kurzfristig anzupassen. Unterschiedliche Szenarien sind folglich hinsichtlich der Preisentwicklung an der LME denkbar. Die BNP-Paribas geht in ihrer jüngsten Prognose von einem durchschnittlichen Aluminiumpreis von 3.115 USD im laufenden Jahr und von 3.750 USD im kommenden Jahr aus.

Basismetalle

Aluminium mit plus 3,1 % auf 3.290 USD. Kupfer mit plus 0,2 % auf 8.230 USD. Freeport rechnet kommende Woche mit Streiks der peruanischen Minenarbeiter. Die chinesichen Kupferimporte sind im Juni wohl wie erwartet gesunken. Nickel legt um 2,1 % auf 21.900 USD zu. Blei haussiert weiter mit plus 10,8 % auf 1.984 USD. Zinn gibt um 0,7 % auf 1.955 USD nach. Die beiden Stahlfutures legen beide um 0,9 % zu auf 1,180 USD (Mediterranean) und 1.070 USD (Far East).

Edelmetalle

Auch die Edelmetalle zogen im gestrigen Handel an, bei nachgebendem US-Dollar. Gold mit plus 1,4 % auf 941,14 USD. Silber mit plus 0,4 %  auf 18,21 USD trotz Gewinnmitnahmen von Fonds. Platin verteuert sich um 1,5 % auf 1.998,50 USD. Palladium mit plus 0,9 % auf 449,75 USD.

Wechselkurse

EUR/USD 1.5775 0.2%
USD/JPY 107.06 0.3%
AUD/USD 0.9615 0.5%
USD/ZAR 7.7125 -0.4%

Ölpreis

NYMEX   137.92 1.4%

Aktienmärkte

Phil Gold & Silver  186.1 2.1%
S&P/TSX Gold  3008.7 1.6%
Johannesburg Gold 2233.2 -0.5%
S&P/TSX M&M  3535.5 1.9%

Minenindizes

Dow Jones  11173.3 0.2%
S&P 500  1246.7 0.2%
Nikkei 13067.2 0.1%
FTSE 5406.8 -0.6%

Sven Waidelich

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