29.04.2016 18:53:47

MÄRKTE EUROPA/US-Daten belasten - Gold steigt auf Jahreshoch

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach schwächeren US-Konjunkturdaten mussten Europas Börsen am Freitag herbe Verluste einstecken. Der Euro-Stoxx-50 verlor 3,1 Prozent auf 3.028 Punkte. Für den Dax ging es 2,7 Prozent auf 10.039 nach unten. Mit dem Unterschreiten der wichtigen Unterstützung von 10.100 Punkten ergibt sich weiteres Abwärtspotenzial bis zunächst 10.000 Punkte, und dann in der Folge bis 9.800.

   Die Persönlichen US-Ausgaben blieben im März mit plus 0,1 Prozent unter der Erwartung von 0,2 Prozent. Das spricht für keinen lebhaften Konsum, der für die US-Wirtschaft von großer Bedeutung ist. Daneben fiel der Chicago-Einkaufsmanagerindex im April klar schwächer als erwartet ausgefallen. Gefragt war die Krisenwährung Gold - der Preis für die Feinunze stieg auf ein 15-Monatshoch bei knapp 1.297 Dollar.

Euro steigt über 1,14 Dollar Der Euro profitierte von den US-Daten und notierte zu Börsenschluss bei 1,1440 Dollar. Am Vortag wirkten bereits die schwächeren Wachstumszahlen aus den USA belastend für den Greenback. Zinserhöhungen in den USA rücken damit in immer weitere Ferne. Ein steigender Euro ist tendenziell belastend für die Gewinne der exportlastigen europäischen Unternehmen.

   Gleichzeitig ist der Yen, der als Barometer für die Risikoscheu gilt, auf den höchsten Stand seit 18 Monaten geklettert: Der Dollar notiert zum Börsenschluss bei 106,86 Yen, verglichen mit Vortageshochs von über 111,50. Der Yen profitierte vor allem davon, dass in Japan die Geldpolitik am Vortag wider Erwarten nicht weiter gelockert wurde.

   Das BIP-Wachstum in der Eurozone stieg zwar im ersten Quartal im Jahresvergleich mit 0,6 Prozent stärker als gedacht, dies setzte aber keinen positiven Impuls an den Märkten frei. Das lag auch daran, dass trotz des Wachstums kein Preisauftrieb zu erkennen ist, weshalb die Wachstumsdaten bezüglich ihrer Nachhaltigkeit und Aussagekraft skeptisch gesehen werden. Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im ersten Quartal um 0,2 Prozent gesunken.

BASF und Linde kommen gut an Die Berichtssaison der Unternehmen hatte auch am Freitag prominente Namen zu bieten wie BASF, Linde, Astrazeneca, Sanofi, Novo Nordisk und Swiss Re. Die Zahlen von BASF und Linde kamen dabei gut an. Linde stiegen um 1,1 Prozent. BASF rutschten am Nachmittag ins Minus, hielten sich mit Abgaben von 0,8 Prozent aber besser als der Gesamtmarkt.

   Die BASF-Gewinnkennziffern lägen alle deutlich über den Erwartungen. Beim Nettogewinn hätten zwar Steuerposten die Zahlen angeheizt, "auch das EBIT liegt aber deutlich über den Schätzungen", kommentierte ein Marktteilnehmer die Zahlen. Die Chemie profitiere von den niedrigeren Einstandskosten, sagte Heino Ruland, Chefanalyst von ICF Brokers. Deswegen könnten auch bei fallenden Umsätzen die Margen ausgeweitet werden.

   Linde entwickele sich derweil operativ wieder gut angesichts eines starken Anstiegs des operativen Cashflows um fast 20 Prozent, hieß es im Handel. Im Bereich Industriegase wüchsen die Umsätze und mit dem erholten Ölpreis könnten sich auch die Aussichten im Anlagenbau verbessern.

Pharmaschwergewichte erfüllen Erwartungen Im Pharmasektor, der am Vortag mit diversen milliardenschweren Transaktionen im Fokus stand, sprachen Marktexperten von guten Zahlen bei Novo Nordisk. Der dänische Pharmakonzern übertraf die Erwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn. Novo Nordisk fielen in dem negativen Marktumfeld dennoch um 2,2 Prozent.

   Die Zahlen von Sanofi fielen gewinnseitig besser aus als gedacht, beim Umsatz wurde die Schätzung aber verfehlt. AstraZeneca legte Zahlen vor, die im Rahmen der Erwartungen ausfielen. Sanofi verloren 5,4 Prozent, Astrazeneca gaben 0,8 Prozent ab.

   Für den Reise- und Freizeitsektor ging es 2,7 Prozent nach unten. Hier standen die mit Enttäuschung aufgenommenen Geschäftszahlen von IAG im Blick. Die Aktie verlor 4,7 Prozent. Bei Lufthansa schlug ein Minus von 5,6 Prozent zu Buche, das zu einem Großteil allerdings dem Dividendenabschlag von 0,50 Euro je Aktie zuzuschreiben war.

   Swiss Re waren mit einem Abschlag von 3,7 Prozent einer der größten Verlierer in Zürich.Der Konzern habe die Gewinnerwartungen zwar deutlich übertroffen, das liege aber vor allem an Einmalerträgen, meinte ein Marktteilnehmer. Negativ bewertet wurde der deutliche Anstieg der Schaden-Kosten-Quote.

   Im MDAX gaben Hella um 2,1 Prozent nach auf 33,38 Euro. Hier belastete die Platzierung eines Pakets von 1,75 Millionen Aktien durch das Bankhaus Lampe zum Stückpreis von 33,25 Euro. Der Kurs des Schmierstoffherstellers FUCHS PETROLUB verlor 4,5 Prozent, nachdem die Prognosen mit den Geschäftszahlen leicht verfehlt wurden. Im TecDax stiegen RIB Software nach Vorlage von Zahlen um 1,9 Prozent.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.028,21 -97,22 -3,1% -7,3% Stoxx-50 2.856,28 -75,72 -2,6% -7,9% Stoxx-600 341,48 -7,42 -2,1% -6,7% XETRA-DAX 10.038,97 -282,18 -2,7% -6,6% FTSE-100 London 6.241,89 -80,51 -1,3% -0,0% CAC-40 Paris 4.428,96 -128,40 -2,8% -4,5% AEX Amsterdam 439,68 -10,63 -2,4% -0,5% ATHEX-20 Athen 161,48 0,00 0,0% -11,9% BEL-20 Bruessel 3.409,37 -67,41 -1,9% -7,9% BUX Budapest 26.871,59 +30,84 +0,1% +12,3% OMXH-25 Helsinki 3.144,34 -34,72 -1,1% -6,4% ISE NAT. 30 Istanbul 104.799,45 -157,12 -0,1% +17,3% OMXC-20 Kopenhagen 957,24 -7,73 -0,8% -5,6% PSI 20 Lissabon 5.102,82 -50,30 -1,0% -4,9% IBEX-35 Madrid 9.025,70 -243,30 -2,6% -5,4% FTSE-MIB Mailand 18.600,56 -376,15 -2,0% -13,2% RTS Moskau 951,11 -13,30 -1,4% +25,6% OBX Oslo 545,30 -4,06 -0,7% +1,2% PX-GLOB Prag 1.189,81 +8,40 +0,7% -4,1% OMXS-30 Stockholm 1.360,71 -28,90 -2,1% -6,0% WIG-20 Warschau 1.896,64 -1,34 -0,1% +2,0% ATX Wien 2.329,42 -14,55 -0,6% -2,8% SMI Zuerich 7.960,85 -138,57 -1,7% -9,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 10:00 Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1439 +0,52% 1,1379 1,1319 +5,3% EUR/JPY 122,33 +0,33% 121,92 122,84 -4,1% EUR/CHF 1,0983 +0,24% 1,0957 1,0971 +1,0% GBP/EUR 1,2784 -0,45% 1,2842 1,2877 -5,9% USD/JPY 106,93 -0,21% 107,15 108,57 -8,9% GBP/USD 1,4621 +0,05% 1,4613 1,4573 -0,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,59 46,03 -0,96 -0,44 +12,0% Brent/ICE 47,94 48,14 -0,42 -0,20 +18,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.291,49 1.266,20 +2,0% +25,29 +21,8% Silber (Spot) 17,83 17,56 +1,5% +0,27 +29,0% Platin (Spot) 1.077,33 1.051,00 +2,5% +26,33 +20,8% Kupfer-Future 2,28 2,22 +2,5% +0,06 +6,4% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/raz

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   April 29, 2016 12:23 ET (16:23 GMT)

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