Euro fällt unter 1,30 US-Dollar

"Etwas besser als erwartet ausgefallene Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA haben die Kursverluste beim Euro ausgelöst", sagte Andreas Ertl, Devisenexperte bei M.M. Warburg. "Allerdings bewegt sich der Euro bereits seit 14 Tagen in einer sehr engen Bandbreite und eine klare Richtung ist nicht zu erkennen." Derzeit fehlten klare Impulse. Am Devisenmarkt werde zurzeit viel mehr auf den japanischen Yen und auf das britische Pfund geschaut, das am Donnerstag wegen robuster Konjunkturdaten zugelegt hatte.

"Die anhaltende Diskussion um eine weitere Leitzinssenkung der EZB hat am Devisenmarkt keine eindeutigen Auswirkungen gehabt", sagte Ertl. Nach schwachen Konjunkturdaten, auch aus Deutschland, rechnen inzwischen die meisten Ökonomen mit einer baldigen Zinssenkung der EZB. Der deutsche EZB-Direktor Jörg Asmussen hatte jedoch erneut die Wirksamkeit einer solchen Maßnahme in Frage gestellt. Die Experten der Commerzbank gehen zwar von einer Zinssenkung im Anschluss an die nächste EZB-Ratssitzung am 2. Mai aus. Dabei handele es sich jedoch um eine Maßnahme mit "eher symbolischem Charakter". Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen in den Peripherieländern hätten es aufgrund anhaltend hoher Kreditzinsen schwer, an Kapital zu kommen. "An dieser Stelle stößt die Geldpolitik der EZB an ihre Grenzen."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84580 (Mittwoch: 0,85250) britische Pfund (EUR/GBP), 129,67 (129,46) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,2334 (1,2302) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1451.00 (Vortag: 1.428,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 35.010,00 (34.610,00) Euro./jsl/hbr/he