FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Dienstag spürbar gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte bis zum Abend um 0,39 Prozent auf 131,90 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundeswertpapiere fiel im Gegenzug auf 2,49 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit Anfang September.
Der Handel am Rentenmarkt verlief am Vormittag zunächst in ruhigen Bahnen. Geld- und Kreditdaten aus der Eurozone fielen erneut schwach aus und untermauerten das schwache Konjunkturbild. Bundesbankpräsident Joachim Nagel bekräftigte seine ablehnende Haltung gegenüber baldigen Zinssenkungen. "Es wäre verfrüht, die Leitzinsen bald zu senken oder über solche Schritte zu spekulieren", sagte Nagel im zyprischen Nikosia.
Am Nachmittag kam Bewegung in den Handel. Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank sorgten für Zinsdruck. Fed-Direktor Christopher Waller deutete nicht nur an, dass die Zentralbank mit ihren Zinsanhebungen am Ende angelangt sein könnte. Auch brachte er perspektivische Zinssenkungen ins Gespräch, soweit die Inflation in den kommenden Monaten weiter zurückgehe. Die Bemerkungen sind für Waller ungewöhnlich, da er als Befürworter einer straffen geldpolitischen Linie gilt./bgf/he