Bank of England bleibt bei Plan: Anleihekäufe werden am Freitag beendet

"Sie haben noch drei Tage Zeit", sagte Bailey an die Fonds gerichtet bei der Jahrestagung des Internationalen Bankenverbands IIF. Die Fonds seien mit einem "beispiellosen" Anstieg der Renditen langfristiger Anleihen und "sehr großen Nachschussforderungen" infolge der Hebelwirkung ihrer Liability Driven Investment Fonds konfrontiert.

Das am 28. September gestartete Programm zum Kauf von Anleihen sollte den Fonds Bailey zufolge ein "Zeitfenster" für den geordneten Verkauf von Vermögenswerten bieten. Bailey machte klar, dass diese Gelegenheit am 14. Oktober enden werde.

Am Dienstag hatte die BoE den zweiten Tag in Folge ihre Unterstützung für Pensionsfonds erweitert und inflationsindexierte Staatsanleihen in das Kaufprogramm aufgenommen, nachdem ein Versuch am Montag, den Pensionsfonds zu helfen, die Märkte nicht beruhigt hatte. "Heute schien es wieder etwas ruhiger zu sein", sagte der BoE-Gouverneur.

BoE warnt vor weiteren Bedrohungen der Finanzstabilität

Die Bank of England (BoE) hat davor gewarnt, dass andere Teile des Nicht-Banken-Finanzsystems durch stark steigende Renditen von Staatsanleihen gefährdet sein könnten, nachdem sie gezwungen war, zur Unterstützung britischer Pensionsfonds einzugreifen.

Die Zentralbank hatte am 28. September ein Kaufprogramm für Staatsanleihen aufgelegt, nachdem die Pensionsfonds aufgrund des drastischen Kursverfalls gezwungen waren, Barmittel zur Stützung von sogenannten Liability-Driven-Investments (LDI) aufzubringen. Die LDI sind auf Derivaten basierende Strategien, die dazu beitragen sollen, die Zahlungsverpflichtungen den Rentnern gegenüber langfristig zu decken.

Das Programm der Anleihekäufe soll am Freitag auslaufen. Die Zentralbank veröffentlichte unterdessen ein Protokoll der Sitzung ihres Financial Policy Committee (FPC) vom 30. September, in dem die Besorgnis über andere Teile des Finanzsystems hervorgehoben wurde.

"Das FPC erörterte, dass weitere Korrekturen bei den globalen Vermögenspreisen, insbesondere wenn sie scharf ausfallen und mit steigenden Kreditrisikosorgen einhergehen, weitere und schnellere Rücknahmen aus Geldmarktfonds und offenen Fonds auslösen könnten, die in weniger liquide und riskantere Vermögenswerte investieren", hieß es von der BoE.

Das FPC erklärte, dass wie bei den LDIs auch andere Fonds gezwungen sein könnten, fremdfinanzierte Positionen aufzulösen, was durch höhere Nachschussforderungen noch verstärkt werden könnte. "Diese könnten mit der geringeren Marktliquidität interagieren und das Risiko von Funktionsstörungen auf anderen Finanzierungsmärkten, wie denen für hochverzinsliche Unternehmensanleihen und fremdfinanzierte Kredite, mit sich bringen."

LONDON (Dow Jones)

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