02.06.2017 23:03:56
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Pariser Abkommen
1.) Trump schickt die USA in die Vergangenheit. Der US-Präsident ist offenbar einer der wenigen Menschen auf der Erde, der noch an Kohle als Energieträger der Zukunft glaubt. Nicht mal Lobbyisten sind dieser Meinung. Jeder weiß heutzutage, dass die Ressourcen knapp, saubere Technologien gefragt und Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren Energien die Zukunft sind.
2.) Die Folgen für die Zusammenarbeit mit anderen Ländern werden gravierend sein, nicht nur in Klimafragen. Die USA ziehen sich als Weltmacht mit globalem Gestaltungswillen zurück. Ausgerechnet Klima-Sünder China gewinnt durch Trump weiter an Stärke.
3.) Die Vereinigten Staaten bilden jetzt in Sachen Klima ein trauriges Trio mit Syrien und Nicaragua. Unternehmer, Wissenschaftler, Politiker, Prominente und nicht zuletzt die Mehrheit der Amerikaner selbst konnten Trumps Alleingang nicht stoppen und wenden sich von ihm ab. Der Präsident hat mehr aufgekündigt als das Abkommen von Paris. Wenn sich trotz Trumps Kündigung Teile der USA weiterhin wie angekündigt an das Abkommen von Paris halten, wird sein Rückzug aus dem Klimaschutz ad absurdum geführt.
4.) Die Frage lautet: Wer kann diesen Mann stoppen, damit nicht noch mehr Schaden von ihm ausgeht? Antwort: Wahrscheinlich nur er selbst. Jedoch kann die endgültige Demontage mit Rücktritt oder eine Amtsenthebung aufgrund der Russland-Affäre dauern.
5.) So falsch das Handeln des US-Präsidenten auch ist: Das Weltklima wird die Amtszeit von Donald Trump (regulär frühestens 2020) überstehen.
6.) Wenn selbst die sonst so besonnene Bundeskanzlerin sich von Trump abwendet, spricht das Bände. »Nichts kann und wird uns aufhalten.« Das sind große Worte von Angela Merkel. Sie muss die Reihen zusammenhalten, wird sich an diesem Satz messen lassen müssen. Deutschland allein wird den Klimawandel nicht stoppen können. Die Staaten müssen jetzt mehr tun, um die Ziele von Paris zu erreichen.
7.) Was bedeutet das innenpolitisch? Auch wenn Angela Merkel sich Trumps Rückzug sicher nicht gewünscht hat: Sie ist wieder Klima-Kanzlerin und ihrer Wiederwahl im Herbst indirekt und unfreiwillig ein Stück näher gekommen.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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