04.05.2015 20:47:38

Westdeutsche Zeitung: Asylbewerber mit besonderer beruflicher Qualifikation sollen unabhängig vom Asylverfahren eine Aufenthaltserlaubnis beantragen können. Das fordert Alexander Graf Lambsdorff (FDP

Düsseldorf (ots) - Asylbewerber mit besonderer beruflicher Qualifikation sollen unabhängig vom Asylverfahren eine Aufenthaltserlaubnis beantragen können. Im Interview mit der in Wuppertal erscheinenden Westdeutschen Zeitung fordert der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP: "Bevor man in die formale Prüfung des Asyls eintritt, sollte man fragen: Was kann dieser Mensch eigentlich? Kann uns seine Qualifikation besonders nutzen?"

Wenn jemand eine solche Qualifikation mitbringe, sollte er unabhängig vom Asylverfahren eine Aufenthaltserlaubnis beantragen können. Damit sei allen geholfen: Dem Flüchtling, der nicht an das sechsmonatige Arbeitsverbot gebunden ist. Der Anerkennungsbehörde, die um ein Verfahren entlastet wird. Und dem deutschen Arbeitsmarkt, der händeringend qualifizierte Menschen sucht.

Lambsdorff sieht eine Ursache dafür, dass es auf Europa-Ebene nicht mit der gleichmäßigen Verteilung der Flüchtlinge auf die Staaten vorangeht, darin, dass die Union dies seit Jahren blockiert. Lambsdorff: "Das ist ein Denken des 19. Jahrhunderts in Verbindung mit Bunkermentalität. Die Denke im Innenministerium ist: Auf unser Staatsgebiet kommt nur, wen wir reinlassen. Man besteht auf einem rein nationalen Aufenthaltsbestimmungsrecht anstatt anzuerkennen, dass gerade Deutschland durch einen europäischen Verteilungsschlüssel entlastet würde."

Lambsdorff wirft der Bundesregierung Versagen vor: "Auch nach der jüngsten Katastrophe sehen wir ein Hin und Her nicht abgestimmter Maßnahmen. Dabei haben wir hier eine Verantwortung. Nur, wenn Deutschland gute Politik macht, können wir in Europa bei diesem Thema wirklich weiter kommen."

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Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211/ 8382-2370 redaktion.nachrichten@wz.de www.wz.de

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