30.12.2016 20:03:44
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Warten auf Anzeichen für Anstieg der Kerninflation
Nach Einschätzung der EZB verschiebe sich die Balance von Aufwärts- und Abwärtsrisiken für die Inflation. Dies habe es dem EZB-Rat erlaubt, am 8. Dezember eine ausgewogene Botschaft auszusenden: Die Eurozone werde geldpolitische Unterstützung noch für einen längeren Zeitraum brauchen, aber der Umfang der Käufe könne verringert werden.
Der EZB-Rat hatte beschlossen, das Anleihekaufprogramm ab April 2017 um neun Monate zu verlängern, zugleich aber das Monatsvolumen von 80 auf 60 Milliarden Euro zu reduzieren.
Derzeit gebe es nicht die Absicht, die Anleihekäufe auf null zurückzufahren, sagte Coeure weiter. Darüber sei im EZB-Rat nicht einmal diskutiert worden. Eine Diskussion über eine Normalisierung der Geldpolitik sei nötig, aber sie müsse sehr vorsichtig begonnen werden. Denn: die Inflation sei eben noch sehr niedrig und es herrsche ein hohes Maß an Unsicherheit.
Er persönlich schließe ein Aufwärtsrisiko für die Inflation 2017 nicht aus, wenn der reflationäre Einfluss der USA überwiege.
Coeure verwies in dem Interview darauf, dass die Eurozone 2016 von einigen signifikanten Schocks getroffen wurde. Er nennt das Brexit-Votum, die US-Wahl und italienische Referendum. Die Wirtschaft habe sich dennoch als widerstandsfähig erwiesen. "Wir können die begründete Zuversicht haben, dass die Eurozone auch 2017 widerstandsfähig gegenüber Schocks sein wird", sagte er.
Dow Jones
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