01.10.2013 19:20:32

VW muss Verkaufsrückgang auf dem US-Markt verdauen

HERNDON/DETROIT (dpa-AFX) - Europas Branchenprimus Volkswagen muss auf dem wichtigen US-Automarkt einen neuerlichen Dämpfer hinnehmen. Die Verkäufe der Marke schrumpften im September um 12 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag an seinem US-Sitz in Herndon nahe Washington mitteilte. Es ist der kräftigste Rückgang des Autobauers in diesem Jahr. Seit Januar summierte sich das Minus auf 3 Prozent.

    Nach einer Verdopplung der US-Verkäufe von 2009 bis 2012 ist bei den Wolfsburgern seit April die Luft raus - und das, obwohl der Markt insgesamt floriert. Es sind allerdings besonders Pick-up-Trucks und Geländewagen, die in den Vereinigten Staaten gefragt sind. VWs wichtigste Modelle sind dort dagegen die Limousinen Jetta und Passat. Am besten lief zuletzt die Geländelimousine Tiguan.

NEUES SUV-MODELL CROSSBLUE

    Schon auf der Automesse in Detroit im Januar hatte der Konzern die Studie eines eigenen SUV für den nordamerikanischen Markt vorgestellt. Bislang steht eine Entscheidung über den Bau jedoch aus. Ein Streit um die Bildung eines Betriebsrats im US-Werk Chattanooga (Bundesstaat Tennessee) hat die Situation verkompliziert.

    Derweil fahren andere Hersteller in den USA Verkaufszuwächse ein. Chrysler legte zuletzt um 1 Prozent zu, Ford (Ford Motor) um 6 Prozent. Das sind die besten September-Werte seit 2007 beziehungsweise 2006 und damit vor der Wirtschaftskrise. Die VW-Premiummarke Audi konnte ihren Absatz um 6 Prozent steigern und kam damit auf einen neuen Allzeit-Bestwert für den Monat. Besonders die Nachfrage nach den Geländelimousinen Q5 und Q7 war gestiegen.

DEUTSCHE OBERKLASSE-MARKEN LEGEN WEITER ZU

    Auch die Schwestermarke Porsche setzt ihren Wachstumskurs fort. Die Sportwagenschmiede verkaufte 13 Prozent mehr Autos als vor einem Jahr - dabei trieb aber nicht der SUV Cayenne den Absatz an, sondern vor allem der Sportwagen Boxster, der sich mehr als doppelt so gut verkaufte wie im September 2012. Unterdessen setzt BMW für einen satten Jahresendspurt auf die Geländelimousine X5, die im Oktober zu den Händlern kommt. Im September legten die Münchener um mehr als 8 Prozent zu.

    Die Zuwächse gelangen, obwohl der September 2013 zwei Verkaufstage weniger hatte als der Vorjahresmonat. Die Opel-Mutter General Motors hatte mit einem Minus von 11 Prozent weniger Glück. Der Konzern aus Detroit ist damit aber immer noch US-Marktführer mit 187.200 ausgelieferten Wagen. Zum Vergleich: Volkswagen kam auf rund 31.900. Auch Weltmarktführer Toyota (Toyota Motor) büßte um 4 Prozent ein.

    Die Verkaufszahlen von Mercedes-Benz standen zuletzt noch aus. In den USA berichtet jedes Unternehmen eigene Daten - anders als in Deutschland, wo dies zentral über das Kraftfahrtbundesamt geschieht./das/mmb/DP/mmb

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