11.01.2013 22:58:30

UPDATE: MÄRKTE USA/Wells-Fargo-Zahlen mit Licht und Schatten

(NEU: US-Rentenmarkttabelle)

Von Florian Faust Mit Enttäuschung aufgenommene Quartalszahlen aus dem Bankensektor haben zum Wochenschluss die Aktienkurse an der Wall Street gebremst. Wells Fargo hatte als erste große Vertreterin des US-Bankensektors Geschäftszahlen vorgelegt. Die viertgrößte Bank der Vereinigten Staaten übertraf zwar mit Einnahmen und Ergebnis die Erwartungen. Analysten fanden dennoch ein Haar in der Suppe: Die Nettozinsmarge gab sowohl auf Jahres- wie auch auf Quartalssicht weiter nach. Die Aktien von Wells Fargo verloren 0,8 Prozent und zogen auch andere Sektorwerte nach unten. Die Titel von Bank of America sanken um 1,3, die von J.P. Morgan schlossen nur knapp im Minus..

   Am Gesamtmarkt dümpelten die Indizes lustlos vor sich hin: Der Dow-Jones-Index stieg um 0,1 Prozent - das reichte für den höchsten Stand seit dem 18. Oktober 2012. Der S&P-500 ging unverändert aus der Sitzung und der Nasdaq-Composite gewann 0,1 Prozent. Das Umsatzvolumen ging auf 0,63 (Donnerstag: 0,72) Milliarden Stück zurück. Den 1.579 (1.964) Kursgewinnern standen 1.441 (1.042) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 116 (126) Titel. "Der Markt hatte seit Jahresbeginn einen ganz ordentlichen Lauf. Da sollte eine Atempause nicht überraschen", gab sich Marktstratege Troy Logan von Warren Financial Service gelassen. Konjunkturseitig bereitete das gestiegene Handelsbilanzdefizit der USA etwas Sorgen. Zur Finanzierung der Fehlbeträge benötigen die USA große Kapitalzuflüsse aus dem Ausland. Sollten diese ausbleiben, droht eine Dollar-Abwertung mit entsprechenden Folgen für die Weltwirtschaft.

   Der Dollar geriet auch tatsächlich unter Druck. Der Euro sprang im späten Geschäft auf 1,3340 Dollar. Der Yen erholte sich wieder etwas von seinen Tiefständen, bewegte sich aber mit 89,22 zum Dollar weiter auf niedrigem Niveau. Die japanische Regierung will mit einem massiven Konjunkturpaket die heimische Wirtschaft aus der Krise holen. Das Kabinett beschloss Stützungshilfen von 10,3 Billionen Yen sowie eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Bank of Japan (BoJ), um die andauernde Deflation zu überwinden. Diese Ankündigung hatte dem Yen deutlich zugesetzt. War der Goldpreis am Donnerstag noch der Profiteur der Dollarabwertung, wurden nun verstärkt Zinssenkungsfantasien, die EZB-Päsident Mario Draghi zunichte gemacht hatte, ausgepreist. Der Goldpreis fiel im späten Handel auf 1.663 Dollar die Feinunze nach 1.674 am Vortag.

   Die Notierungen der US-Staatsanleihen drehten im Verlauf ins Plus, die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel auf 1,86 Prozent. Etwas gestützt wurden die Notierungen von den überraschend gesunkenen US-Importpreisen. Denn Inflation stellt die größte Bedrohung für festverzinsliche Anlagen dar. Darüber hinaus will die US-Notenbank in der kommenden Woche massiv am Anleihemarkt kaufen.

   Der Ölpreis kam von seinem 16-Wochenhoch des Vortages zurück. Das Entgelt für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigte zum Settlement auf 93,56 Dollar - ein Abschlag von 0,3 Prozent oder 0,26 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent verbilligte sich um 1,1 Prozent bzw 1,25 Dollar auf 110,64 Dollar. Als Belastungsfaktor machten Ölhändler den hohen Inflationsdruck in China aus. Dort stiegen die Verbraucherpreise stärker als prognostiziert. Dies schmälere den Handlungsspielraum für Konjunkturmaßnahmen, hieß es. China ist immerhin der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt.

   Am Aktienmarkt gaben Boeing-Titel um 2,5 Prozent nach. Die US-Luftfahrtbehörde plant nach der Pannenserie mit dem Flugzeugtyp Dreamliner eine Untersuchung. Anteilsscheine von Chevron legten dagegen um 1,1 Prozent zu. Der Ölkonzern hat im vierten Quartal deutlich mehr verdient als im dritten. Gut aufgenommen wurden auch Aussagen von American Express zum Geschäftsverlauf im vierten Quartal. Die Kreditkartengesellschaft verbuchte auf bereinigter Basis ein besseres Ergebnis als erwartet. Überdies will AmEx 5.400 Arbeitsplätze streichen. Die Papiere zogen um 0,7 Prozent an.

   Ford will personell aufrüsten. Die Analysten von Goldman Sachs stuften die Aktie daraufhin auf "Conviction Buy" hoch, der Kurs stieg um 1,2 Prozent. Die Titel von Best Buy schnellten um 16,4 Prozent empor, der Elektronik-Einzelhändler meldete geringere Umsatzeinbußen während der Feiertage als befürchtet.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 13.488,43 0,13 17,21 S&P-500 1.472,05 0,00 -0,07 Nasdaq-Comp. 3.125,63 0,12 3,87 Nasdaq-100 2.748,26 0,15 4,08

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 7.31 Uhr Do, 18.15 Uhr EUR/USD 1,3341 0,66% 1,3253 1,3220 EUR/JPY 118,9373 0,87% 117,9118 116,5488 EUR/CHF 1,2187 0,40% 1,2138 1,2111 USD/JPY 89,1495 0,23% 88,9450 88,1650 GBP/USD 1,6126 -0,11% 1,6144 1,6125

Kupon Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 1/8% 2-jähr. 99 24/32 unv. 0,249% unv. 3/8% 3-jähr. 100 unv. 0,375% unv. 3/4% 5-jähr. 99 28/32 + 2/32 0,777% -1,6 BP 1 1/8% 7-jähr. 99 1/32 + 6/32 1,271% -2,8 BP 1 5/8% 10-jähr. 97 26/32 + 7/32 1,868% -2,6 BP 2 3/4% 30-jähr. 94 8/32 +21/32 3,045% -3,5 BP === Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires

   January 11, 2013 16:28 ET (21:28 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 28 PM EST 01-11-13

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!