23.09.2008 17:24:00

UPDATE: Ferngasnetz wird künftig in Regulierung einbezogen

   (NEU: Details, Reaktionen)

   Von Andreas Heitker, Jan Hromadko und Klaus Hinkel

   Dow Jones NEWSWIRES

   BONN/DÜSSELDORF/BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesnetzagentur will die Ferngas-Pipelines künftig in die Regulierung mit einbeziehen. Behörden-Präsident Matthias Kurth sagte am Dienstag in Bonn, dies sei nun in drei Fällen so entschieden und den betroffenen Unternehmen E.ON, Wingas und Gasunie Deutschland auch schon mitgeteilt worden. Von dieser Entscheidung sind bereits fast zwei Drittel der in Deutschland durchgeführten Ferngastransporte betroffen.

   Kurth begründete den Schritt mit der "dominierenden Marktmacht" der Ferngaskonzerne. Die Netzbetreiber besäßen daher "nicht durch den Wettbewerb kontrollierte Verhaltensspielräume". Für neue Unternehmen bestehen nach Einschätzung der Bundesnetzagentur derzeit zudem erhebliche Marktzutrittsschranken.

   Bisher waren die Betreiber von Ferngas-Pipelines von einer Kostenprüfung durch die Netzagentur befreit. Nun müssen die Unternehmen der Behörde innerhalb von zwei Monaten ihre Kostenunterlagen offen legen. Ab 2010 werden sie dann ebenfalls in die so genannte Anreizregulierung einbezogen, die für die übrigen Netzbetreiber bereits 2009 startet.

   Der Gasimporteur Wingas kündigte am Dienstag bereits an, juristische Schritte gegen die Entscheidung der Bundesnetzagentur zu prüfen. "Wir werden uns zurückziehen, um die Begründung der Bundesnetzagentur zu analysieren und werden das Einlegen von Rechtsmitteln prüfen", sagte der Geschäftsführer von Wingas Transport, Ingo Neubert, am Dienstag auf einem Regulierungskongress in Berlin. Neubert kritisierte die Einschätzung der Behörde, bei der Wingas-Pipeline handele es sich um ein "Monopolnetz". Das Wingas-Netz sei gebaut worden, um eine Alternative zu dem dominierenden Ruhrgas-Netz zu schaffen, und zwar sowohl im Transport- als auch im Handelsbereich. "Außerdem ist unser Transportnetz ein überregionales Netz, das auch unseren europäischen Konkurrenten zur Verfügung steht", so Neuber. "Mir ist völlig unklar, wie künftig Investitionen in der neuen regulierten Welt stattfinden sollen." "Wir halten die Entscheidung der Bundesnetzagentur für nicht gerechtfertigt", kritisierte auch Jörg Bergmann, Geschäftsführungsmitglied von E.ON Gastransport, gegenüber Dow Jones Energy Daily. Ob E.ON Rechtsmittel einlege, werde das Unternehmen nach Analyse der Begründung entscheiden. Zu möglichen finanziellen Auswirkungen der Entscheidung wollte sich Bergmann nicht äußern. "Ich gehe aber davon aus, dass unsere derzeitigen Netzentgelte sich nicht stark von regulierten Entgelten unterscheiden", erklärte der E.ON-Gastransport-Geschäftsführer.

   Neben den drei bereits erfolgten Beschlüssen zum Ferngasnetz stehen bei der Netzagentur noch sieben weitere Verfahren an, wie Kurth bestätigte. Diese betreffen StatoilHydro Deutschland, Erdgas Münster, RWE, Gaz de France Deutschland, Ontras-VNG, Dong Energy und Eni Gas. Diese Verfahren würden "zeitnah" abgeschlossen, kündigte Kurth an.

   Der Bundesverband Neuer Energieanbieter (bne) begrüßte die Entscheidung der Netzagentur und erklärte, diese habe Signalwirkung auch für die übrigen Verfahren. Die Netzentgelte bei den Ferngasleitungen dürften sich jetzt stark verringern.

   Der verwies auf Schätzungen, wonach die Kosten für die Durchleitung im Fernleitungsnetz um 50% gesenkt werden könnten. Die von den Unternehmen angesetzten angesetzten Kosten seien zum Teil doppelt so hoch wie die tatsächlichen Kosten. Die Entscheidung der Bundesnetzagentur sei überfällig gewesen, weil es keinen Wettbewerb auf Ferngasebene gebe, so der Verband.

Webseite: http://www.bundesnetzagentur.de

-Von Jan Hromadko, Andreas Heitker und Klaus Hinkel, Dow Jones Newswires, +49 (0)211 13872 14, utilities.de@dowjones.com DJG/hei/cbr (END) Dow Jones Newswires

   September 23, 2008 11:21 ET (15:21 GMT)

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