22.12.2014 09:44:31

UPDATE: Bilfinger verkauft Ingenieurbau-Sparte in die Schweiz

   --Implenia übernimmt Bausparte

   --Nettoveräußerungserlös für Bilfinger bei ca. 230 Mio Euro

   --Implenia will mit Übernahme neue Märkte erobern

   (NEU: Details)

   Von Natali Schwab

   Der Dienstleistungskonzern Bilfinger hat einen Käufer für sein Ingenieurbaugeschäft gefunden. Das schweizerische Bau- und Baudienstleistungsunternehmen Implenia übernimmt wesentliche Teile der Sparte mit knapp 1.900 Mitarbeitern und einer Leistung von rund 600 Millionen Euro. Der Nettoverkaufserlös für Bilfinger wird sich auf etwa 230 Millionen Euro belaufen, wie das Mannheimer Unternehmen mitteilte.

   Mit der Übernahme macht Implenia einen großen Schritt Richtung internationaler Expansion. "Wir werden durch die Übernahme neue wichtige Märkte wie Deutschland und Skandinavien angehen", sagte Implenia-CEO Anton Affentranger Dow Jones Newswires. "Bislang erbringen wir 85 Prozent unseres Geschäfts in der Schweiz." Implenia erhält eigenen Angaben zufolge in Ländern wie Deutschland, Österreich und Skandinavien eine kritische Masse.

   Bei der Übernahme spielte dabei auch eine Rolle, dass Bilfinger in der Schweiz schon bei einer ganzen Reihe von Infrastrukturprojekten mit Implenia zusammengearbeitet hat, etwa beim Gotthard-Tunnel.

   Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung deutscher und ausländischer Kartellbehörden, mit einem Abschluss ist im ersten Quartal 2015 zu rechnen.

   Synergien sind dabei nachrangig. "Synergien stehen nicht im Vordergrund", betonte Affentranger, der alle Mitarbeiter der Bilfinger-Sparte übernehmen will. "Synergetische Effekte sehen wir bei solchen Themen wie dem Einkauf."

   Aufgrund der Übernahme- und Integrationskosten dürfte die Transaktion 2015 vielleicht noch nicht zum Implenia-Gewinn beitragen. "Aber ab 2016 erwarten wir dies." Implenia finanziert die Übernahme aus dem Barmittelbestand.

   Das schweizerische Unternehmen ist vor acht Jahren aus der Fusion der Basler Batigroup Holding mit der Genfer Zschokke Holding hervorgegangen und beschäftigt rund 6.700 Mitarbeiter. Die Produktionsleistung liegt bei rund drei Milliarden Schweizer Franken, das EBIT wird in diesem Jahr bei 100 Millionen erwartet.

   Ein konzerninternes Darlehen der Bilfinger-Sparte wird bei Abschluss der Transaktion teilweise zurückgeführt. Der verbleibende Betrag wird auf den Kaufpreis angerechnet und vom Käufer übernommen, wie Bilfinger erklärte. Dadurch fließt Bilfinger im ersten Quartal zusätzliche Liquidität von etwa 60 Millionen Euro zu. Nach Berücksichtigung einer Risikovorsorge verbleibt laut Bilfinger ein bilanzieller Veräußerungsgewinn in niedriger zweistelliger Millionenhöhe, der ebenfalls im ersten Quartal verbucht werden soll.

   Bilfinger will sich auf Engineering- und Serviceleistungen für Industrieanlagen, Kraftwerke und Immobilien konzentrieren, und hatte sein Ingenieurbaugeschäft im Mai zum Verkauf gestellt. Hinsichtlich des noch verbleibenden polnischen Baugeschäfts steht der Konzern nach eigenen Angaben in Kontakt mit anderen Interessenten.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/jhe/brb

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   December 22, 2014 03:13 ET (08:13 GMT)

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