03.04.2015 17:44:45
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UPDATE: Beschäftigungsaufbau in den USA kommt ins Stocken
(NEU: Weitere Details, Marktreaktionen)
Von Ben Leubsdorf and Josh Mitchell
WASHINGTON (Dow Jones)--Die US-Unternehmen haben im März überraschend wenig Arbeitsplätze geschaffen. Damit zeigt sich aufs Neue, dass der Aufschwung der Wirtschaft ins Stocken gerät.
Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stieg im März die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 126.000. Das war der geringste Zuwachs seit Dezember 2013. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stellenzuwachs um 248.000 erwartet.
Zuwächse verzeichneten Einzelhandel, die Medizinbranche und Dienstleister. Dagegen wurden im Baugewerbe, dem Bergbau, im verarbeitenden Gewerbe und im öffentlichen Dienst Arbeitsplätze abgebaut. Der Verfall der Ölpreise ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Zahl der Beschäftigten im Sektor Bergbau und Holzgewinnung, zu dem in den USA auch die Ölindustrie und verwandte Branchen gezählt werden, im März um 11.000 zurückgegangen ist. Seit Jahresbeginn wurden in diesem Bereich 30.000 Stellen abgebaut.
Mit der Veröffentlichung der Märzdaten wurden die Angaben für die beiden Vormonate nach unten korrigiert: Das Ministerium meldete für Februar nun ein Stellenplus von 264.000, nachdem zunächst ein Anstieg um 295.000 gemeldet worden war. Auch für den Januar wurde die Zahl nach unten revidiert, auf ein Plus von 201.000 Jobs, nach bislang gemeldeten 239.000 zusätzlichen Stellen.
Die separat erhobene Arbeitslosenquote verharrte bei 5,5 Prozent und deckte sich damit mit der Konsensschätzung der Ökonomen. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne stiegen den weiteren Angaben zufolge auf Monatssicht um 0,3 Prozent bzw 0,07 Dollar auf 24,86 Dollar, während Ökonomen einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet hatten. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit verringerte sich um 0,1 Stunde auf 34,5 Stunden.
Zumindest bei den Stundenlöhnen müsste sich eigentlich etwas bewegen. Mehrere große Unternehmen, darunter die Einzelhändler Wal-Mart und Target, aber auch die Schnellrestaurantkette McDonald's, haben angekündigt, die Löhne ihrer Mitarbeiter zu erhöhen.
Die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten könnten ein Indikator sein, dass sich das Wirtschaftswachstum in den USA im ersten Quartal dieses Jahres verlangsamt hat. Das zeichnete sich schon im vergangenen Jahr ab. Im dritten Quartal 2014 betrug das Wirtschaftswachstum beeindruckende 5 Prozent, im vierten Quartal verringerte sich der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts auf 2,2 Prozent. Beobachter erwarten, dass es im ersten Quartal 2015 nochmals schwächer geworden ist. Die erste Schätzung dazu wird das Handelsministerium am 29. April veröffentlichen.
Die US-Notenbank hat jüngst eingeräumt, dass die US-Wirtschaft derzeit wieder langsamer wächst, sieht darin aber keinen Grund zur Besorgnis. Trotz der schwächeren Daten im ersten Quartal sei die Konjunktur im Grunde stark, so Notenbank-Chefin Janet Yellen im März zu Reportern. Daher sei die Federal Reserve auch zuversichtlich, was das Wachstum im laufenden Jahr angehe.
Im vergangenen Monat hatte die Notenbank mitgeteilt, sie werde - vorausgesetzt die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessere sich weiter - in diesem Jahr die Zinsen erstmals seit Jahren wieder erhöhen, sofern sie überzeugt sei, dass sich die Inflation wieder dem Ziel von 2 Prozent nähere.
Die US-Börsen sind am Karfreitag geschlossen und können erst am Montag auf die Arbeitsmarktdaten reagieren. Allerdings gaben die Futures auf die großen US-Aktienindizes im elektronischen Handel deutlich nach. Der Anleihemarkt, an dem eine verkürzte Sitzung stattfindet, verzeichnete unterdessen regen Zulauf. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel um neun Basispunkte auf 1,81 Prozent. Der Dollar geriet stark unter Druck. Für einen Euro wurden in der Spitze 1,1027 Dollar gezahlt. Vor der Veröffentlichung der Daten waren es 1,0870 Dollar. Auch zum Yen gab der Dollar nach. Der Greenback fiel auf 118,70 von 119,65 Yen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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April 03, 2015 11:13 ET (15:13 GMT)
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