09.05.2014 13:55:00

Ukraine-Krise - Für Agrana noch keine großen Auswirkungen

Der börsennotierte Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana erwartet durch die Ukraine-Krise derzeit keine signifikanten Auswirkungen auf das laufende Geschäft: Die Absatzmärkte Ukraine und Russland würden nur 2,2 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen und rund 4 Prozent zum Ergebnis beitragen, sagte Agrana-Vorstand Fritz Gattermayer am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz in Wien.

Die Produktionsstätten der Agrana würden sich im westlich orientierten Teil der Ukraine befinden. Bisher war für die Agrana vor allem der Währungsverfall der urkainischen Hrywnja belastend. In den vergangenen Jahren zählten die Ukraine und Russland zu den Wachstumstreibern des heimischen Agrarkonzerns.

Änderungen könnte es bald beim Agrana-Streubesitz geben. Im Februar hatten die Raiffeisen Holding NÖ-Wien, Rübenproduzenten und Südzucker 15,6 Prozent vom britischen M&G-Fonds übernommen und ihre Anteile in Summe auf über 90 Prozent aufgestockt. Damit hält die gemeinsame Z&S Zucker und Stärke Holding AG (Z&S) rund 86,1 Prozent und weitere knapp 5 Prozent erwarb Südzucker direkt. Südzucker will mittelfristig wieder die "geparkten" 5 Prozent abgeben. Institutionelle Anleger wären an Agrana-Aktien interessiert, würden aber aufgrund des geringen Streubesitzes nicht einsteigen, so Agrana-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart am Freitag.

Zwei Rechtsstreitigkeiten beschäftigen schon seit einiger Zeit das Unternehmen: Beim Kartellgericht ist derzeit noch ein Bußgeldantrag der Wettbewerbsbehörde (BWB) über 27,85 Mio. Euro gegen den Zuckerkonzern aus dem Jahr 2010 anhängig. Nachdem kürzlich in Deutschland der Agrana-Großaktionär Südzucker mit fast 200 Mio. Euro abgestraft wurde, könnte auch hierzulande wieder Bewegung in die Causa kommen. Die Agrana sieht in dem Verfahren in Deutschland keine Parallelen zu Österreich und rechnet damit, dass sich die Klage noch "lange ziehen wird".

Für Insidergeschäfte von gefeuerten Managern der Agrana Fruit Mexiko hatte das Unternehmen in der Bilanz 2012/13 Vorsorgen in der Höhe von 14,8 Mio. Euro gebildet. Nachdem es bis jetzt keine Einigung mit der firmeneigenen Vertrauensschutzversicherung gab, bereitet sich die Agrana nun auf ein Gerichtsverfahren vor. Dadurch mussten auch in der Bilanz 2013/14 die Rückstellungen beibehalten werden.

(Schluss) cri/kre

ISIN AT0000603709 WEB http://www.agrana.com

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