25.10.2013 21:34:00

Thüringische Landeszeitung: Teure Exklave / Kommentar von Sibylle Göbel zur Vermarktung von Produktionen des ARD-Senders MDR

Weimar (ots) - Hamburg ist eine mitteldeutsche Exklave. Könnte man meinen. Oder warum sonst sollte der MDR die Medien neuerdings zu "Interviewtagen" in die Hansestadt locken, bei denen - nach dem Dreh in Thüringen - die beteiligten Akteure Auskunft geben? Jüngst stand in Hamburg das Team der Serie "Heiter bis tödlich - Akte Ex" parat, die ebenso in Weimar entstand wie der Weihnachts-"Tatort". Den wollen an der Elbe nun Nora Tschirner und Christian Ulmen promoten. Man bevorzugt noble Adressen und bittet ins Kempinski. Oder ins Designhotel The George.

Wer hat, der hat eben, könnte man meinen. Allein: Der MDR hat eigentlich nicht. Erst im vergangenen Jahr fuhr die Dreiländeranstalt ein Defizit von 4,5 Millionen Euro ein - obwohl sich allein die Erträge aus der Rundfunkzwangsgebühr auf fast 570 Millionen Euro summierten. Gemessen an diesen Summen mögen sich die Kosten für Saalmiete und Schnittchen in Hamburg wie Peanuts ausnehmen. Doch wie sie zu dem von MDR-Intendantin Karola Wille verordneten Konsolidierungskurs passen, bleibt ein Rätsel.

Gewiss: Hamburg ist eine Medienmetropole, die Journalistendichte enorm. Aber wenn schon Filmemacher Thüringen entdeckt haben, warum dann nicht auch die versammelte Weltpresse? Selbst der größte Ignorant hat schon von Weimar gehört. Und tolle Locations bietet Thüringen auch.

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Pressekontakt: Thüringische Landeszeitung Chef vom Dienst Norbert Block Telefon: 03643 206 420 Fax: 03643 206 422 cvd@tlz.de

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