28.10.2013 21:28:58

Thüringische Landeszeitung: Nicht glücklich / Kommentar von Jens Pachmann zum Phantomtor-Urteil

Weimar (ots) - Das Urteil ist gesprochen, das Fußballspiel zwischen der TSG Hoffenheim und Bayer 04 Leverkusen wird nicht wiederholt. Und beide Vereine hatten bereits im Vorfeld bekräftigt, nicht gegen den Richterspruch vorzugehen. Doch so richtig glücklich sind die beteiligten Parteien nicht über den Umstand, dass das Phantomtor des Stefan Kießling in den Ergebnislisten der Fußball-Bundesliga als regulärer Treffer verankert bleibt.

Auf der einen Seite stehen die Hoffenheimer, die sich betrogen fühlen. Trainer Markus Gisdol fragte am Abend nach dem Spiel im ZDF-Sportstudio vor breiter Öffentlichkeit: "Wer will denn, dass ein Ball, der neben das Tor geht, als Tor gewertet wird?" Wohl niemand.

Eigentlich auch Kießling selbst nicht. Der Bayer-Stürmer musste sich nach dem Kopfballtreffer, der keiner war, heftige Kritik gefallen lassen. Doch ihn als bösen Buben zu verurteilen, wäre zu oberflächlich. Der Angreifer hat schon genug daran zu kauen, dass er vom Bundestrainer Joachim Löw geschnitten wird.

Wahrscheinlich ist, dass dieser "Netzeinlocher" der Torlinientechnologie einen kräftigen Schub verleihen wird. Das ist in der heutigen Zeit mit ihren technischen Möglichkeiten eine logische Schlussfolgerung. Auch wenn jetzt die Fußball-Traditionalisten auf die Barrikaden gehen.

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