04.04.2014 12:09:48
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Suzlon will wohl deutsche Wind-Tochter wieder an Börse bringen
PUNE/LONDON (dpa-AFX) - Der ums Überleben kämpfende indische Windenergie-Konzern Suzlon will Kreisen zufolge seine deutsche Tochter Senvion wieder an die Börse bringen. Der geplante Verkauf von rund einem Drittel der Anteile an dem Hamburger Unternehmen - das lange unter dem Namen Repower firmierte - könnte rund 600 Million Euro in die leeren Kassen der Inder bringen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mehrere Personen am Freitag. Der Börsengang solle in London erfolgen und könnte bis September über die Bühne gehen. Danach sei zudem geplant, dass Senvion eine Anleihe über 400 Millionen Euro platziert. Offiziell wollte das niemand kommentieren.
Suzlon steckt seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten. Der Konzern ist mit 170 Milliarden Rupien (2,1 Mrd Euro) verschuldet und konnte 2012 eine Anleihe über 209 Millionen US-Dollar nicht zurückzahlen. Seitdem kämpft das Unternehmen ums Überleben. Voraussetzung für den Börsengang ist laut Bloomberg eine Einigung mit den Gläubigern der ausgefallenen Anleihe. Suzlon dränge auf eine Verlängerung der Laufzeit um fünf Jahre. Gibt es keine Einigung, könnten die Geldgeber auf eine Liquidierung des Konzerns drängen, was alle anderen Transaktionen zumindest vorerst blockieren würde.
Suzlon hatte 2007 die Mehrheit bei der früheren Repower übernommen. Doch die vollständige Übernahme scheiterte lange an Finanzierungsschwierigkeiten. Erst 2011 konnten die Inder die verbliebenen Minderheitsaktionäre herausdrängen. Suzlon kämpft mit Verlusten und leidet wie die gesamte Branche unter einem harten Wettbewerb und großem Preisdruck. Deshalb gab es immer wieder auch Gerüchte, dass der Konzern seine deutsche Tochter wieder verkaufen könnte. Unter anderem wurde einmal der französische Industriekonzern Alstom(Alstom) als möglicher Käufer gehandelt. Auch über eine Rückkehr an die Börse wurde spekuliert.
Nun scheinen die Pläne konkret zu werden. Laut Bloomberg bereiten die Investmentbanker von BNP Paribas, Deutscher Bank und Morgan Stanley(Morgan Stanley) den Börsengang konkret vor. Suzlon-Finanzchef Kirti Vagadia hatte in der vergangenen Woche von einigen Möglichkeiten gesprochen, die derzeit zur Rettung des Unternehmens geprüft würden. Senvion sei dabei ein entscheidender Posten, zumal auf dem europäischen Kapitalmärkten der Appetit auf Ökostromunternehmen wieder wachse.
Erst zu Jahresbeginn hatte Suzlon seine deutsche Tochter in Senvion umbenennen müssen. Der Name Repower wurde seit 2001 nur über eine Lizenz genutzt und gehört einem Schweizer Unternehmen, das diesen Namen inzwischen selbst verwendet./enl/mmb/jha/
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