19.05.2014 19:59:59

Südwest Presse: Kommentar zur TORLINIENTECHNIK

Ulm (ots) - Es musste so kommen. Dass die Diskussion um die Notwendigkeit der Torlinien-technik im deutschen Fußball ganz schnell wieder aufflammt, haben sich die Profi-Klubs selbst zuzuschreiben. Vor noch nicht mal zwei Monaten hatte die Mehrheit der Vereine das Hilfsmittel abgelehnt. Vor allem wegen der Kosten von mindestens 250 000 Euro. Das sei zu teuer, hieß es trotz zweistelliger Millionen-Etats lapidar. Der DFB-Pokalsieg des FC Bayern mit dem vom Schiedsrichter nicht erkannten Dortmunder Treffer sorgt vielleicht für ein Umdenken. Dafür ist es höchste Zeit. Die Chance, dass die 36 Klubs erneut abstimmen, steigt jedenfalls. Immer schneller und athletischer ist das Spiel geworden. Selbst Top-Schiedsrichter haben es da schwer, den Überblick zu behalten. Der Weltverband Fifa hat das eingesehen und reagiert. Um den Referee zu schützen und für mehr Fairplay zu sorgen, wird bei der WM erstmals die ausgiebig getestete neue Technik eingesetzt. Es kommt in schöner Regelmäßigkeit vor, dass reguläre Treffer nicht zählen und irregulär erzielte anerkannt werden. Emotion ist Teil des Fußballs und soll es bleiben. Im Fall des "Phantomtors" von Hoffenheim aber hat schon das DFB-Sportgericht festgehalten: "Die falsche Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters gehört zum System." Das ist eine Farce, kommt einer Bankrotterklärung gleich. Also muss sich etwas ändern, wo sich etwas ändern lässt. Es wäre ein Gewinn für den Sport.

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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218

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