23.12.2014 19:32:58
|
Südwest Presse: KOMMENTAR zu FRANZISKUS Ausgabe vom 24.12.2014
Ausgabe vom 24.12.2014 War Aschermittwoch dieses Mal kurz vor
Weihnachten? Die Ansprache von Papst Franziskus an seine engen
Mitarbeiter markiert keinen fröhlichen Jahresausklang, sie ist eine
harsche Bußpredigt. So deutlich hat kein Pontifex zuvor die
Selbst-Verliebtheit geistlicher Höflinge kritisiert, ihre "mentale
Erstarrung" und "spirituelle Demenz". Die Worte sind eine Kampfansage
an das alte System. Franziskus will eine andere Kirche: eine
demütigere, am Evangelium orientierte, die den Menschen dient - und
nicht sich selbst. Nicht alle Kirchenverantwortliche wollen ihm
folgen. Sie fürchten um das Ansehen der Institution, wollen Dogmen
nicht hinterfragen. Unter ihnen hat sich der Papst neue Feinde
gemacht. Der milde wirkende Kirchenmann nimmt darauf keine Rücksicht.
Konflikte schrecken ihn nicht. Franziskus will den offenen Austausch
und zwar schnell. Aus der Rede des 78-Jährigen spricht auch ein
Mann, der keine Jahrzehnte mehr vor sich hat. Nach dem Ausmisten der
Vatikanbank will der Argentinier jetzt die Kirchenverwaltung auf neue
Füße stellen. Wer sich dem Wandel verschließt, wird vermutlich nicht
mehr lange im Amt bleiben. Auch so lassen sich die Worte deuten.
Warum stellt Franziskus die Kurie so bloß? Ohne eine Umkehr, so ist
zu vermuten, kann die katholische Kirche ihre Glaubwürdigkeit nicht
zurückgeinnen. Umkehr fängt beim Einzelnen an, die Reform des System
packt Franziskus selber an.
OTS: Südwest Presse newsroom: http://www.presseportal.de/pm/59110 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!