19.08.2018 15:10:41
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Stuttgart 21: Mauereidechsen - Naturschützer schließen Klage nicht aus
STUTTGART (dpa-AFX) - Die Bahn will für das Bahnprojekt Stuttgart 21 in Stuttgart-Untertürkheim einen Abstellbahnhof bauen, ohne die dort lebenden rund 6000 Mauereidechsen umzusiedeln. Möglich könnte dies durch eine Studie sein, die von der Stadt Stuttgart in Auftrag gegeben wurde und die einen hohen Bestand der geschützten Tiere im Stadtgebiet ermittelt hat. Zwar muss das Eisenbahn-Bundesamt über die Baugenehmigung entscheiden und noch ist der Antrag nicht gestellt, aber Naturschützer verfolgen die Entwicklung schon jetzt aufmerksam.
"Beim Artenschutz darf man es sich nicht zu einfach machen. Wir haben einen Rückgang der Mauereidechsen, auch im Land", sagte Christine Fabricius, Naturschutzreferentin von der Umweltorganisation Bund in Baden-Württemberg. Zwar sei es noch zu früh, um über den Rechtsweg zu entscheiden, zumal die Studie gerade erst veröffentlicht wurde. Aber: "Die Verbandsklage ist eine Möglichkeit bei gravierenden Artenschutzverstößen." Und gravierend könne der Fall der Mauereidechsen sein, denn der errechnete hohe Bestand von 140 000 Tiere in Stuttgart lasse nicht auf den Bestand im Land oder in Europa schließen. "Viel ist immer relativ - man könnte auch sagen, das ist ja nur eine Mauereidechse auf vier Einwohner in Stuttgart!"
Beim Naturschutzbund Nabu sieht man das genauso. "Es kommt selbstverständlich drauf an, dass die Gesetze eingehalten werden müssen, und das bedeutet: Die Tötung der artgeschützten Tiere ist untersagt", sagte Hans-Peter Kleemann, Vorsitzender des NABU Stuttgart. "Wir sind gehalten, die Tiere zu schützen, weil es weltweit davon nicht so viele gibt - gleichgültig, wie viele es in Stuttgart gibt." Ob der Nabu klagen werde, wenn die Mauerechsen in Untertürkheim gefährdet seien, müsse der Vorstand entscheiden. "Immerhin, es ist eine Option, die wir haben, wenn das Eisenbahn-Bundesamt beschließt, dass Eidechsen getötet werden dürfen."/axa/DP/tos
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