03.01.2013 11:59:44
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ROUNDUP: Ratingagenturen trotz Haushalts-Kompromiss unzufrieden mit USA
Bei Moody's wird die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten derzeit mit der Bestnote "Aaa" bewertet. Allerdings ist der Ausblick für das Rating "negativ". Damit droht der größten Volkswirtschaft der Welt jederzeit der Verlust ihrer Topnote. Nur wenn neue Schritte erfolgen, könne der derzeit negative Ausblick der Kreditbewertung wieder auf "stabil" angehoben werden, hieß es bei Moody's. MOODY'S FORDERT WEITERE MAßNAHMEN
Die Einigung zwischen Demokraten und Republikanern auf moderate Steuererhöhungen sei zwar ein weiterer Schritt der Regierung zur Eindämmung des Haushaltsdefizits, so die Moody's-Experten. Allerdings fordert die Agentur in den kommenden Monaten neue Maßnahmen zur Defizitreduzierung. Wenn die USA ihre Topnote weiter halten wollen, müsse "mittelfristig ein Abwärtstrend" bei der Staatsverschuldung erkennbar sein, erklärte die Agentur.
Auch nach Einschätzung von Standard & Poors änderte der Kompromiss im US-Haushaltsstreit nur wenig am unbefriedigenden Zustand der öffentlichen Finanzen Amerikas. Der politische Prozess sei nach wie vor durch eine geringere Stabilität, Effektivität und Vorhersehbarkeit gekennzeichnet, hieß es bei S&P am späten Mittwochabend. "Wir glauben, dass diese Beschreibung immer noch zutrifft." S&P: "NOCH VIEL ARBEIT"
Anders als Moody's hatte S&P den USA bereits im Sommer 2011 die Bestnote entzogen und die Kreditwürdigkeit auf die zweitbeste Note "AA+" zurückgestuft. Der Ausblick für das Rating ist negativ. Damit ist auch hier eine zusätzliche Abstufung möglich. Positiv vermerkte S&P aber, dass das Risiko einer Rezession in den USA infolge des Kompromisses im Haushaltsstreit verringert worden sei. Für 2013 rechnet die Agentur mit einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum von 2,2 Prozent, 2014 wird ein Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,7 Prozent erwartet.
Zugleich warnte S&P vor großen Herausforderungen auf der Ausgabenseite. Damit wird auf die anstehenden Verhandlungen in Washington über Ausgabenkürzungen angespielt, die zeitlich mit der erforderlichen Erhöhung der Schuldenobergrenze zusammenfallen. Die Republikaner haben bereits angekündigt, die Schuldengrenze von derzeit 16,4 Billionen Dollar nur dann erhöhen zu wollen, falls die Regierung staatlichen Ausgabenkürzungen zustimmt. "Letztlich liegt noch viel Arbeit vor den Abgeordneten", resümiert S&P.
Allgemein wird von Experten erwartet, dass die Ratingagenturen bis Ende Februar keine Kreditbewertung der USA vornehmen und die Entscheidung zur Schuldenobergrenze abwarten. Bisher werden die Vereinigten Staaten außer durch Moody's von der Agentur Fitch mit der Bestnote bewertet./jkr/bgf/she
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