DAX
15.12.2015 18:05:41
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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax beendet Talfahrt mit deutlichen Gewinnen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat am Dienstag seine jüngste Talfahrt erst einmal gestoppt. Die deutlichen Gewinne begründeten Börsianer mit Rückenwind von der Wall Street und der Stabilisierung beim Ölpreis. Experte Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner verwies zudem auf die verbesserten ZEW-Konjunkturerwartungen, die den Markt gestützt hätten, und die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed am Mittwochabend die Leitzinsen anhebt: "Das dürfte für Erleichterung am Markt sorgen und die Kurse hierzulande könnten weiter steigen."
Zum Börsenschluss stand der deutsche Leitindex 3,07 Prozent höher bei 10 450,38 Punkten - den Kursrutsch vom Vortag machte er damit mehr als wett. Auch die anderen Indizes präsentierten sich sichtbar erholt: Der MDAX der mittelgroßen Aktienwerte stieg um 2,62 Prozent auf 20 484,65 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDAX gewann 2,73 Prozent auf 1789,16 Punkte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 ging 3,26 Prozent höher bei 3241,51 Punkten aus dem Handel. Die nationalen Indizes in Paris und London legten ebenfalls deutlich zu. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) stand zum europäischen Börsenschluss mehr als ein Prozent in der Gewinnzone.
DAX-JAHRESPLUS BEI 6,5 PROZENT
Ein erster Erholungsversuch war dem Dax am Vortag missglückt, da die Turbulenzen an den Rohstoffmärkten und vor allem beim Öl ihn wieder in die Knie zwangen. Im zweiten Anlauf könnte es dem Dax nun gelingen, sich zu stabilisieren, glaubt Lipkow.
Ende November hatte die Verlustserie beim deutschen Leitindex begonnen, die sich mit der Enttäuschung der Anleger über die geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) beschleunigt hatte. Das zwischenzeitlich beeindruckende Jahresplus von rund 26 Prozent ist auf nunmehr etwa sechseinhalb Prozent zusammengeschmolzen.
US-DATEN DEUTEN AUF ZINSWENDE HIN
Derweil warten die Anleger mit immer größerer Spannung darauf, ob die Fed tatsächlich die lang erwartete US-Zinswende einleiten wird. Die jüngsten amerikanischen Konjunkturdaten sprechen Experten zufolge dafür. Der Empire-State-Index, der die Stimmung in der Industrie des Bundesstaats New York misst, hatte sich im Dezember stärker aufgehellt als erwartet. Zudem hatte die US-Inflation im November etwas mehr zugelegt als prognostiziert. Die überraschende Stimmungseintrübung am Immobilienmarkt im Dezember fiel dem gegenüber wenig ins Gewicht.
"Die Zinserhöhung der Fed um 0,25 Prozentpunkte auf der morgigen Sitzung gilt ohnehin als ausgemachte Sache", kommentierte Ralf Umlauf von der Helaba die Daten. "Die US-Wirtschaft scheint in der Verfassung für weitergehende Zinserhöhungen."
Die ZEW-Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten hatten sich im Dezember zum zweiten Mal in Folge und zudem stärker als erwartet aufgehellt. "Obwohl am Aktienmarkt zuletzt Verluste verbucht werden mussten, ist die Stimmung unter den befragten Finanzexperten offenbar gut", kommentierten die Experten der Helaba.
LUFTHANSA DAX-SPITZENREITER - STUDIE HILFT DEUTSCHER POST
Im Dax gab es am Dienstag nur Gewinner. Spitzenreiter waren die Aktien der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) mit plus 5,07 Prozent - im frühen Handel waren sie noch Schlusslicht im deutschen Leitindex gewesen. Die Aktien des Versorgers Eon gehörten mit einem Kursanstieg von 4,62 Prozent ebenfalls zu den Favoriten der Anleger. Allerdings hatten die Aktien zuletzt auch deutlich verloren. Die Abschläge im Zuge des Klimavertrags von Paris seien aber übertrieben gewesen, sagte ein Händler.
Eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs schob die Deutsche-Post-Aktie (Deutsche Post) um 4,67 Prozent an. Nach der jüngsten Talfahrt empfahl Analyst Matija Gergolet nun den Einstieg in die Aktie, da die Gelegenheit günstig sei.
METRO ERFREUT ANLEGER - DIALOG SENKT UMSATZPROGNOSE
Bei METRO konnten sich die Anleger über Kursgewinne von 4,44 Prozent freuen. Der Handelskonzern hatte mit seinen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr die Erwartungen übertroffen. Der Verkauf der Warenhaustochter Galeria Kaufhof polierte den Gewinn auf. Zudem hofft der MDax-Konzern auf einen starken Schlussspurt im Weihnachtsgeschäft.
Keinen Grund zur Freude hatten dagegen die Aktionäre von Dialog Semiconductor. Der Apple-Lieferant (Apple) hatte wegen eines schleppenden Geschäfts mit Smartphone-Chips seine Umsatzprognose für das vierte Quartal gesenkt. Die Aktie rauschte zwischenzeitlich um mehr als 18 Prozent auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr ab. Von dort erholte sie sich aber rasch wieder - zum Schluss stand das Papier nur noch 1,05 Prozent im Minus.
HÖHERE GEWINNPROGNOSE HILFT DRILLISCH INS PLUS
Für die Papiere von Drillisch ging es dank einer angehobenen Gewinnprognose des Mobilfunkanbieters letztlich um 0,96 Prozent hoch - davor hatte die Aktie deutlich im Minus gestanden.
Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,46 (Montag: 0,40) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,25 Prozent auf 139,56 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,50 Prozent auf 157,81 Punkte. Der Euro notierte bei 1,0922 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,0990 (Montag: 1,0983) US-Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,9099 (0,9105) Euro./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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