04.03.2013 20:02:32

ROUNDUP/Ärzte-Tarifkonflikt: Einigung lässt weiter auf sich warten

    DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Für die bundesweit gut 50 000 Ärzte an städtischen Kliniken haben die Tarifverhandlungen in fünfter Runde am Montag noch keine Einigung gebracht. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) und der Marburger Bund (MB) wollten ihre Gespräche in Düsseldorf zunächst bis in den Abend hinein und dann am Dienstag fortsetzen. Die Ärztegewerkschaft fordert sechs Prozent mehr Gehalt und eine Reduzierung ihrer wöchentlichen Höchstarbeitszeit. Man sei in eine entscheidende Phase eingetreten, sagte MB-Verhandlungsführer Rolf Lübke laut Mitteilung.

    Die kommunalen Arbeitgeber bieten zwei Prozent mehr Gehalt rückwirkend zum Januar und eine Erhöhung der Bezahlung für den Bereitschaftsdienst. "Es sieht alles danach aus, dass wir mindestens auch am Dienstag weitermachen", sagte eine VKA-Sprecherin. Das gesamte Forderungspaket der Gewerkschaft würde den Arbeitgebern zufolge für die Krankenhäuser eine unbezahlbare Kostensteigerung von 13 Prozent bedeuten.

    Die Ärzte an kommunalen Kliniken verlangen eine Begrenzung ihrer Arbeitszeiten. Man habe die bestehende Regelung zur wöchentlichen Höchstarbeitszeitgrenze gekündigt, sagte Lübke. Ohne eine neue Vereinbarung gelte die gesetzliche Obergrenze von 48 Stunden pro Woche. "Diese Erkenntnis scheint nun langsam auch zu den Geschäftsführern der kommunalen Klinken durchzudringen", meinte Lübke. Ein Sprecher ergänzte, nach bisheriger Regelung könnten Arzt und Arbeitgeber eine Ausweitung der Wochenarbeitszeit auf bis zu 60 Stunden im Durchschnitt vereinbaren. Es komme aber in Spitzenzeiten zu deutlich mehr Stunden. "Die Ärzte wollen von ihren überlangen Arbeitszeiten runter. Wir brauchen eine neue Grenzziehung."

    Streit herrscht auch weiter beim Thema Urlaubsanspruch. Der VKA will ihn für Ärzte unter 55 Jahren um einen Tag auf 29 Tage kürzen. Der Marburger Bund lehnt das ab: "Keinesfalls hinnehmen werden wir, dass den Ärzten ein Urlaubstag genommen werden soll", betonte der Sprecher. Die vierte Runde hatte am vergangenen Freitag - begleitet von einem Warnstreik - zu keinerlei Annäherung geführt./DP/zb

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