03.11.2014 21:02:59
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Rheinische Post: In Würde sterben Kommentar Von Martin Kessler
Düsseldorf (ots) - Niemand, der guten Willens ist, wird den
Freitod von Brittany Maynard und die Sterbehilfe ihrer Angehörigen
und Ärzte moralisch verurteilen. Die Amerikanerin litt an einem
aggressiven Hirntumor, der ihr unsägliche Schmerzen bereitete. Sie
hat ein Ende in Würde gefunden. Allerdings ist es von da bis zur
Freigabe des assistierten Suizids oder, nennen wir es offen, zur
aktiven Sterbehilfe ein weiter Weg. Jeder Mitfühlende hat Verständnis
für die Tat der 29-jährigen Frau. Aber sollen deswegen die Ärzte und
Pfleger, deren Aufgabe es ist, Leben so weit wie möglich zu erhalten,
den Tod direkt oder indirekt herbeiführen? So nachvollziehbar der
Freitod Maynards ist, als juristischer Akt ist er falsch. Wer die
Erhaltung des Lebens als oberstes Prinzip hat, darf nicht töten. Es
muss alles dafür getan werden, die letzten Stunden so schmerzfrei wie
möglich zu gestalten. Aber den sanften Tod gibt es nicht, auch nicht
durch einen Giftcocktail. Das Recht, das die aktive Sterbehilfe
verbietet, muss diesen Spagat aushalten. Nicht alles, was
verständlich ist, ist gleichzeitig auch richtig.
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Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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