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Nach Gewinnrückgang 19.02.2014 17:28:00

OMV-Chef Roiss: Strategischer Umbau schon vorzeitig gelungen

Den erfolgreichen Umbau des Unternehmens von einem vorwiegend auf das Raffinerie- und Tankstellengeschäft orientierten Unternehmen auf einen Upstream-fokussierten integrierten Öl- und Gaskonzern. Die Ziel, das ursprünglich für 2021 angepeilt wurde, habe man schon jetzt erreicht, sagte Roiss am Mittwoch.

Erreicht wurde das vor allem durch den Erwerb der Statoil-Beteiligungen in der Nordsee um 2,65 Mrd. Dollar (1,93 Mrd. Euro), den man großteils durch eine Reduktion des Working Capital, also des in Umlaufvermögen gebundenen Kapitals, gestemmt habe, betonte Roiss. Der Verkauf des 45-Prozent-Anteils am Raffinerieverbund Bayernoil war ebenfalls teil des Strategiewechsels. "Das Closing für diese Transaktion erwarte ich für das zweite Quartal 2013, sagte R&M-Vorstand Manfred Leitner. Das Kaufpreis dafür ist noch nicht geflossen, wird also heuer noch zum Cashflow beitragen. Im Vorjahr stieg der Cashflow aus der Betriebstätigkeit - für Roiss "das Herzblut des Unternehmens" - von 3,813 Mrd. auf 4,110 Mrd. Euro.

Der Verschuldungsgrad sei zwar bis Jahresende 2013 auf 30,1 Prozent gestiegen (von 25,8 Prozent vor einem Jahr), das entspreche aber dem langfristigen Ziel, sagte der OMV-Chef bei der Bilanzpressekonferenz. Das Investitionsvolumen hat sich - vor allem durch den Nordsee-Zukauf - auf 5,226 Mrd. Euro (2,426 Mrd.) mehr als verdoppelt. Die Nettoverschuldung erhöhte sich von 3,747 Mrd. auf 4,371 Mrd. Euro, vor allem durch die Emission einer 500-Millionen-Anleihe Mitte November 2013.

In den nächsten Jahren will die OMV im Schnitt jährlich 3,9 Mrd. Euro investieren, 80 Prozent davon in die Suche und Förderung (E&P) von Öl und Gas. "Wir glauben diese 3,9 Milliarden jährlich zu verkraften ohne uns weiter verschulden zu müssen", sagte Finanzvorstand David Davies. Gelingen soll durch einen deutlichen Anstieg der Produktion bei einem angenommenen Ölpreis etwa auf dem aktuellen Niveau von 100 Dollar pro Fass. "Wir brauchen kein frisches Kapital", betonte Davies, mit dem Verschuldungsgrad (Gearing) von 30 Prozent "können wir gut leben".

Auch die Anhebung der Dividende für 2013 auf 1,25 Euro je Aktie (von 1,20 Euro) soll durch den Produktionszuwachs finanziert werden. Die Gesamtproduktion war 2013 mit 288.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente pro Tag) um 5 Prozent geringer als 2012 (303.000 boe/d), soll aber heuer auf 320.000 bis 340.000 boe/d steigen - abhängig vor allem davon, wie sich die Lage in Libyen weiter entwickeln wird: Wenn die Produktion in Libyen auf vollen Touren läuft, werden es eher 340.000, wenn sie ganz ausfällt, "sind wir wahrscheinlich unter den 320.000 Fass", sagte Davies.

Vor allem im letzten Quartal 2013 sei in Libyen fast nichts produziert worden, sagte E&P-Vorstand Jaap Huijskes. Derzeit sei Libyen wieder zu 70 Prozent onstream und die Produktion im Jemen laufe normal. Am mittelfristigen Ziel, bis 2016 auf eine Tagesproduktion von 400.000 Fass zu kommen, hält die OMV fest. Man werde dann in der selben Liga spielen wie etwa eine spanische Repsol oder auch Wintershall, sagte Roiss.

Vorerst hat aber der Produktionsrückgang 2013 auch zu einen Rückgang des Gewinns geführt, sowohl im Schlussquartal, als auch im Gesamtjahr. Der Jahresgewinn sank von 1,79 Mrd. auf 1,729 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis von 3,104 auf 2,717 Mrd. Euro. Der Jahresumsatz blieb mit 42,415 Mrd. Euro stabil. Der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS EBIT) vor Sondereffekten brach um 22 Prozent auf 2,647 Mrd. Euro ein, im 4. Quartal halbierte er sich sogar auf 444 Mio. Euro (956 Mio. Euro).

Der Kurs der OMV-Aktie gab heute bis 13.30 Uhr um 1,82 Prozent auf 33,11 Euro nach, allerdings in einem insgesamt schwachen Umfeld - der ATX verlor 1,31 Prozent. Während sich die Aktien der Mitbewerber im Jahr 2013 im Durchschnitt nur um 4 Prozent verbessert hätten, habe die OMV-Aktie um mehr als 20 Prozent zugelegt, betont man seitens der OMV.

ivn/itz

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