29.10.2016 09:02:38
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NOZ: NOZ: Niedrige Aufklärungsquote bei Einbrüchen: GdP fordert Gesetzesänderung und mehr Personal
Gewerkschafts-Vize Radek: Aufklärung wurde oft hintenan gestellt
Osnabrück. Für eine bessere Aufklärungsquote von Einbrüchen fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine Änderung des Strafgesetzbuches und mehr Personal. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek: "Es ist längst überfällig, Einbruch als Raub einzustufen." Die meisten Einbrüche würden inzwischen von organisierten Banden, vor allem aus Osteuropa, verübt, und nicht mehr von Gelegenheitstätern oder Jugendlichen. "Wir brauchen deshalb mehr Möglichkeiten, Täter zu verfolgen, etwa mit Telefonüberwachung", sagte Radek. Dafür müsse der Straftatbestand geändert werden. Einen entsprechenden Vorstoß habe das Bundesinnenministerium gemacht, dies müsse schnell Gesetz werden. Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen liegt derzeit bei etwa 15 Prozent. Selbst die Bundesregierung hatte diese Quote in ihrem Abschlussbericht zum Bürgerdialog "Gutes Leben in Deutschland als "unbefriedigend" beklagt. Am Sonntag (30. Oktober) ist der bundesweite Tag des Einbruchschutzes.
Der GdP-Vize klagte über Personalknappheit. "Mit mehr Beamten könnten wir bei Einbrüchen deutlich mehr bewirken, wir könnten Streifen in Wohngebiete schicken und schneller ermitteln", sagte Radek. Wegen des Personalabbaus der vergangenen Jahre habe die Polizei die Aufklärung von Einbrüchen manches Mal vernachlässigen müssen. Radek sagte: "Einbrüche standen hinten an, weil das Personal für Terror-Lagen, die Flüchtlingskrise und die Verfolgung rechtsextremistischer Taten dringender gebraucht wurde." Die Polizei habe in den vergangenen Jahren oft nicht so ermitteln können, wie die Bürger es erwarteten.
Neue bundesweite Zahlen zur Entwicklung der Einbrüche 2016 liegen laut Bundeskriminalamt derzeit noch nicht vor. 2015 war die Zahl der Einbrüche um zehn Prozent deutlich angestiegen. Nach Worten von Radek verharrt der Trend derzeit auf hohem Niveau. "Dort, wo die Polizei etwa mit Sonderkommissionen und neuer Software besonders aktiv ist wie in Hamburg und Nordrhein-Westfalen sieht man, dass die Prävention Früchte trägt."
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