23.06.2018 09:03:45
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NOZ: NOZ: Lehrerverband hat angesichts des Pädagogenmangels Zweifel an "geordnetem Schulbertrieb"
"Auch nach der Sommerpause massiver Pädagogenmangel" - Meidinger: Fehlt einer, bricht das Kartenhaus zusammen
Osnabrück. Der Deutsche Lehrerverband bezweifelt, dass nach den Sommerferien überall ein geordneter Schulbetrieb beginnt. "Das Hauptproblem ist nicht gelöst. Wir haben massiven Lehrermangel, und dies trifft besonders hart Grund-, Förder- und Berufsschulen", sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Nach seinen Worten "hilft es wenig, dass halb fertige Lehramtsstudenten und Quereinsteiger einspringen". Es müssten nur Pädagogen wegen Krankheit oder Elternzeit ausfallen, "dann bricht das Kartenhaus zusammen". Meidinger nannte es "untragbar", wenn Klassen dann zusammengelegt und 30 statt 20 Kinder unterrichtet würden. Laut Meidinger "schafft es die Kultusbürokratie bis heute nicht, halbwegs treffsicher zu planen". Dabei hätten die Länder eigentlich ausreichend Zeit, dem Lehrermangel rechtzeitig vorzubeugen. Der Verbandschef wies darauf hin, dass schon im laufenden Schuljahr bis zu 80 Prozent der neu eingestellten Grundschullehrer in Sachsen und Berlin Quereinsteiger ohne Lehramtsausbildung seien.
Pädagogen-Chef Meidinger gegen "Einheitslehrer"
"Für den Staat bequem, aber Gift für die Bildungsqualität" - Warnung vor Hamburger Modell
Osnabrück. Der Deutsche Lehrerverband hat die Länder davor gewarnt, mit dem Modell des "Einheitslehrers", der bei gleicher Bezahlung ab Klasse 5 in allen Schulformen einsetzbar ist, den Versorgungsnotstand zu lösen. "Für den Staat wäre es die bequemste Lösung. Aber es wäre Gift für den Lernerfolg der Schüler und die Bildungsqualität", warnte Verbandspräsident Meidinger in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Die auf wissenschaftliche Arbeit ausgerichtete Ausbildung eines Gymnasiallehrers sei unverzichtbar, um junge Menschen zum Abitur zu führen. Andererseits sei die spezielle pädagogische Qualifikation von Grundschullehrern gefordert, um Mädchen und Jungen begabungsgerecht zu fördern.
Lehrerverband : Beim Digitalpakt für Schulen Stillstand beenden
"Bund muss 3,5 Milliarden Euro wie versprochen zahlen" - Meidinger: Ein Trauerspiel
Osnabrück. Der Deutsche Lehrerverband hat die Bundesregierung aufgefordert, den 2016 versprochenen Digitalpakt für Schulen endlich umzusetzen. "Nichts passiert und das ist ein Trauerspiel", kritisierte Präsident Heinz-Peter Meidinger im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). 2017 habe Ex-Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) das Geld für die bessere digitale Ausstattung nicht freigegeben. Jetzt weise die Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) auf die noch nicht vollzogene, aber nötige Grundgesetz-Änderung hin. "Will die Bundesregierung ihre Glaubwürdigkeit einigermaßen wahren, muss sie die 3,5 Milliarden Euro jetzt sofort vorschießen, sonst droht weiterer Stillstand", mahnte Meidinger.
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