05.04.2014 07:13:58

Neue OZ: Neue OZ - Interview mit Johanna Wanka, Bundesforschungsministerin.

Osnabrück (ots) - Forschungsministerin: Trotz Datenklau keine Vorbehalte gegen "Big Data" aufbauen

Appell an Mittelstand vor der Hannover-Messe - Wanka will mit Hilfe von Forschung Risiken wie Ausspähung oder Cybermobbing "energisch bekämpfen"

Osnabrück.- Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) hat vor der Hannover-Messe an den deutschen Mittelstand appelliert, trotz Datenklau und Ausspähaffäre keine Vorbehalte gegen "Big Data" aufzubauen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) erklärte Wanka, "Big Data" und damit die Nutzung riesiger Datenmengen eröffne völlig neue Geschäftsmodelle und schaffe Jobs. "Wir werden auf der Hannover-Messe für Deutschlands Stärken auf diesem Sektor werben. Unsere Top-Position wollen wir noch ausbauen", erklärte die Ministerin mit Blick auf die am Montag beginnende Industrieschau. In der informationstechnisch vernetzten Industrie steckten große Chancen. Das Forschungsministerium verstehe sich hier als Impulsgeber für Unternehmen und wolle mit Hilfe zweier Forschungszentren vor allem Mittelständlern die Scheu vor "Big Data" nehmen. Wanka hob zugleich hervor, dass die Bundesregierung die Ängste der Menschen vor der digitalen Gesellschaft sehr ernst nehme. Geplant sei ein großes Programm zur Selbstbestimmung und Sicherheit im digitalen Zeitalter. Ziel sei, mit Hilfe von Forschung Risiken wie Datenklau oder Cybermobbing energisch zu bekämpfen. Angesichts der großen Chancen für Wissenschaft und Wirtschaft durch Digitalisierung nannte es die Ministerin fatal, dass 43 Prozent der Frauen und 17 Prozent der Männer damit negative Erwartungen verknüpften. Nur die Hälfte der besser Ausgebildeten unter 30 erwarteten für sich persönlich mehr Vorteile durch die neuen Technologien. "Auch da ist noch Luft nach oben", betonte Wanka. Sie setze verstärkt auf Aufklärung und Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern.

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