15.08.2013 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Verkehr / Bahn
Man kann sich lebhaft vorstellen, wie die persönlichen Telefongespräche von Bahnchef Grube mit urlaubenden Beschäftigten des Mainzer Stellwerks abgelaufen sind. Auch wenn sich Topmanager gern basisnah geben - dass der Chef bei einigen keineswegs üppig bezahlten Schichtdienstlern Hilfe sucht, um seinen eigenen Kopf zu retten, ist für einen deutschen Großkonzern ziemlich einzigartig.
Grubes Flehen scheint erhört worden zu sein, denn die CDU will ihn im Amt belassen. Im Moment sieht es auch noch danach aus, als ob die Union die notwendige parlamentarische Debatte über die Personalnot beim Staatsunternehmen Bahn auf die lange Bank schieben will. Wenn dem so wäre, hätten SPD und Grüne ein populäres neues Wahlkampfthema gefunden. Schon jetzt hackt die Opposition gehörig auf Bundesverkehrsminister Ramsauer herum.
Dabei darf freilich nicht vergessen werden, dass Grubes Vorgänger Mehdorn 1999, also zu Zeiten der rot-grünen Bundesregierung, zum Bahnchef berufen wurde. Mit dem Segen der Kanzler Schröder und Merkel versuchte er, das "Unternehmen Zukunft" börsenreif zu machen. Auch wenn er keinen Erfolg hatte - sein Sparkurs wirkt in der Personalausstattung nach.
Neben neuen Mitarbeitern braucht die Bahn auch eine Entscheidung über ihr neues Fahrziel. Deutschland in der Fläche versorgen und dem Staat zugleich satte Gewinne liefern zu müssen kann nicht funktionieren.
Norbert Meyer
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