18.09.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu NSA / Brasilien
Das sitzt: Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff gibt US-Präsident Barack Obama einen Korb. Obwohl den USA grundsätzlich zugeneigt, sagt sie damit deutlich: Nicht mit uns. Ihr könnt uns nicht ausspionieren und dann erwarten, dass wir gute Miene zum bösen Spiel machen. Der Vertrauensbruch durch den NSA-Skandal lässt sich nicht einfach weglächeln. Indem sie den Besuch beim mächtigsten Mann der Welt absagt, gibt Rousseff zum einen klar zu verstehen, dass sie sich einen solchen Affront nicht bieten lässt. Würden alle NSA-Opfer so konsequent reagieren: Obama hätte einen noch größeren Scherbenhaufen aufzukehren.
Zum anderen demonstriert Brasiliens Präsidentin durch ihre Haltung ein Selbstbewusstsein, das einen Führungsanspruch ihres Landes nicht nur in Lateinamerika, sondern auch auf dem weltpolitischen Parkett widerspiegelt. Die Brasilianer sehen sich nicht erst seit gestern als Großmacht, die von den USA als Partner auf Augenhöhe akzeptiert werden will. Doch stattdessen fühlen sie sich allzu häufig herablassend belächelt. Rousseffs Amtsvorgänger Lula da Silva hatte darauf noch reagiert, indem er sich erklärten US-Kontrahenten wie dem Iran oder Venezuela zuwandte. Die jetzige Präsidentin fährt zwar einen neuen Kurs des Ausgleichs der Beziehungen zu den USA. Doch ihre Botschaft ist unmissverständlich: Brasilien ist stark genug, vor dem mächtigen Freund nicht zu kuschen.
Franziska Kückmann
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