11.10.2014 12:55:31

Netzbetreiber Tennet warnt im Trassenstreit vor neuen Risiken-SZ

   Angesichts des Streits um den Bau neuer Stromautobahnen in Deutschland warnt der Netzbetreiber Tennet vor den Konsequenzen weiterer Verzögerungen: "Die Versorgungssicherheit gerät in Gefahr", sagte Tennet-Geschäftsführer Lex Hartman der Süddeutschen Zeitung. "Wir bekommen mit dem Wachstum grünen Stroms immer größere Schwankungen im deutschen Stromnetz", so Hartman. Die Energie müsse besser verteilt werden, und das gehe nur mit neuen Netzen."

   Damit wendet sich Tennet gegen den Vorstoß von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer. Der hatte überraschend den Bau neuer Stromtrassen in Frage gestellt. Der Netzbetreiber geht jedoch davon aus, dass Deutschland die bereits geplanten Trassen dringend braucht. "Dass wir diese Debatte jetzt führen, macht mir Sorgen", sagte Hartman weiter. "Wir haben keinerlei Puffer", so der Tennet-Chef. "Wir sind gezwungen, bei den Netzen immer häufiger 200 Sachen zu fahren - ohne Gurt. Das kann schief gehen." Schon in naher Zukunft werde es zu immer mehr angespannten Situationen kommen.

   Auch Hartmann weist nun darauf hin, dass bei einem Verzicht auf neue Netze die Europäische Kommission Deutschland zu verschiedenen Preiszonen drängen könnte. Dann könnte es höhere Strompreise in Süd- als im windreichen Norddeutschland geben. Hartman erwartet für diesen Fall heftige Proteste der Industrie: "Ich kann mir vorstellen, was dann in der Wirtschaft los wäre."

DJG/hru (END) Dow Jones Newswires

   October 11, 2014 06:24 ET (10:24 GMT)

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