13.06.2015 00:32:38

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Reinhard Zweigler zur Homo-Ehe

Regensburg (ots) - Nur Bayerns Staatsregierung sprach am Freitag in der Länderkammer gegen die von neun rot-rot-grün regierten Bundesländern eingebrachte Entschließung an. Auch die spätere Stimmenthaltung von Landesregierungen mit Unions-Beteiligung haben den Durchmarsch der Befürworter der Homo-Ehe nicht aufhalten können. Diese Abstimmungsniederlage der Union, voran die der Christsozialen, war zu erwarten. Mit süßsaurer Miene blieb Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer gar nichts anders übrig, als der Abstimmung betont gleichgültig beizuwohnen. Aber wirkliche Konsequenzen hat die gestrige Stellungnahme des Bundesrates nicht. Die Union sorgt in Bundesregierung und Parlament dafür, dass gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften nicht völlig mit der Ehe gleichgestellt werden. In absehbarer Zeit jedenfalls nicht. Anders als bei den flotten Richtungswechseln, die die Union unter Angela Merkel etwa bei der Wehrpflicht oder beim Ausstieg aus der Atomkraft hinlegte, halten die Unions-Granden am klassischen Familienbild - also an Vater, Mutter, Kind - fest. So wie ein nicht unbeträchtlicher Teil ihrer Wähler und Wählerinnen auch. Dass das Erscheinungsbild von Familien in unserem Land wesentlich bunter, vielfältiger ist, dass es auch viele alleinerziehende Mütter und Väter sowie sogenannte Patchwork- und Regenbogen-Familien gibt, wird dabei geflissentlich ausgeblendet. Allerdings fehlen der jetzigen, ziemlich kurzatmigen Debatte über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare die notwendige Tiefe und Breite, vielleicht auch die weise Gelassenheit. Es besteht überhaupt kein Entscheidungszwang. Vom Adoptionsrecht für solche Paare einmal abgesehen.

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