15.10.2013 22:54:30
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Märkte USA/Stockende Verhandlungen im Haushaltsstreit belasten
Von Hans Bielefeld
Die Verhandlungen im quälenden US-Haushaltsstreit haben erneut einen Dämpfer erhalten. Nachdem sich am Montagabend Demokraten und Republikaner quasi einig waren, sind die Verhandlungen nun bis auf weiteres verschoben worden. Grund für die stockenden Gespräche sind neue Forderungen der Republikaner, die die Demokraten umgehend abgelehnt haben. Zusätzlich belastet von einem schwächer als erwartet ausgefallenen Empire State Manufacturing Index drehten die US-Börsen nach zwischenzeitlichen Gewinnen ins Minus.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,9 Prozent auf 15.168 Punkte, der S&P-500 sank um 0,7 Prozent auf 1.698 Punkte und der Nasdaq-Composite büßte 0,6 Prozent auf 3.794 Punkte ein. Der Umsatz stieg auf 0,69 (Montag: 0,57) Milliarden Aktien. Auf die 714 (1.749) Kursgewinner kamen 2.371 (1.253) -verlierer, unverändert schlossen 87 (148) Titel.
Am US-Anleihemarkt sorgten die stockenden Verhandlungen angesichts der näher rückenden US-Schuldengrenze, die bereits am Donnerstag erreicht wird, für fallenden Kurse. Bei zwei Auktionen von Schatzwechseln mit einer Laufzeit von drei und sechs Monaten im Volumen von insgesamt 65 Milliarden Dollar hatte das US-Finanzministerium mit einer rückläufigen Nachfrage zu kämpfen. Die Buchungsquote lag so niedrig wie seit 2009 nicht mehr. Die Rendite zog deutlich an. Bei den dreimonatigen Schatzwechseln kletterte sie auf 0,13 Prozent nach 0,035 Prozent vor einer Woche und bei den sechsmonatigen Papieren zog sie auf 0,15 Prozent von zuvor 0,06 Prozent an. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen kletterte um 3,4 Basispunkte auf 2,718 Prozent.
Derweil fielen die Quartalsberichte der Citigroup, Coca-Cola und Johnson & Johnson gemischt aus. Coca-Cola hat die Prognose von 53 Cents je Aktie genau getroffen. Das Papier gab daraufhin 0,7 Prozent ab. Die Aktien der Citigroup sanken nach leicht enttäuschenden Quartalszahlen um 1,5 Prozent, während die Aktien von Johnson & Johnson nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen 0,1 Prozent gewannen. Gut aufgenommen wurde, dass Johnson & Johnson schon zum zweiten Mal in diesem Jahr den Ausblick erhöht hat.
Gefragt waren zudem die Aktien von Apple mit einem Plus von 0,5 Prozent. Der iPhone-Hersteller hat der britischen Modemarke Burberry die Chefin weggeschnappt. Angela Ahrendts wird im Frühjahr nächsten Jahres bei Apple anfangen. Für zusätzliche Unterstützung sorgte eine von Apple verschickte Einladungen zu einer Veranstaltung am 22. Oktober. Es wird erwartet, dass der US-Konzern dort neue iPad-Modelle vorstellen wird. Unter Abgabedruck standen dagegen McDonald's. Sie verloren 1 Prozent, nachdem die Analysten von Janney ihre Schätzungen für den Gewinn je Aktie im dritten Quartal gesenkt hatten und ein weltweit weiterhin zögerliches Umsatzwachstum prognostizieren. Vor Veröffentlichung der Quartalszahlen nach Börsenschluss ging es zudem für Yahoo mit 1,8 Prozent bergab.
Am Devisenmarkt zog der Dollar deutlich an. Der Euro fiel im Verlauf um rund 0,6 Cents auf unter 1,35 Dollar. Büßte belastet von den wieder stockenden Verhandlungen um die Anhebung der Schuldengrenze im späten Handel jedoch seine Gewinne teilweise wieder ein. Zuletzt kostete er 1,3515 Dollar.
Am Goldmarkt schwankte der Preis für das Edelmetall stark. Nachdem sich zunächst eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten abgezeichnet hatte, sank die Feinunze zunächst bis auf 1.252 Dollar im Tagestief, erholte sich jedoch wieder deutlich als die Verhandlungen bis auf weiteres verschoben wurden. Zum Settlement sank der Goldpreis um 0,3 Prozent auf 1.273 Dollar.
Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI sank zum Settlement um 1,2 Prozent auf 101,21 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juli. Belastet von den stockenden Verhandlungen um die Anhebung der US-Schuldengrenze setzte das schwarze Gold seinen Abwärtstrend anschließend weiter fort und rutschte sogar unter die Marke von 101 Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.168,01 -0,87 -133,25 S&P-500 1.698,06 -0,71 -12,08 Nasdaq-Comp. 3.794,01 -0,56 -21,26 Nasdaq-100 3.244,66 -0,35 -11,36Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 26/32 dn 1/32 0,354% +1,2BP 5/8% 3-Year 99 28/32 flat 0,667% unchanged 1 3/8% 5-year 99 24/32 dn 2/32 1,429% +1,5BP 2 % 7-Year 99 12/32 dn 7/32 2,097% +3,2BP 2 1/2% 10-year 98 4/32 dn 9/32 2,718% +3,4BP 3 5/8% 30-year 97 11/32 dn 22/32 3,774% +3,8BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.35 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3515 -0,37% 1,3565 1,3576 EUR/JPY 132,8980 -0,45% 133,5047 133,3923 EUR/CHF 1,2344 0,00% 1,2344 1,2334 USD/JPY 98,3250 -0,10% 98,4185 98,2495 GBP/USD 1,5988 0,07% 1,5976 1,5996 === Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com
DJG/DJN/hhb
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October 15, 2013 16:22 ET (20:22 GMT)
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