15.05.2018 14:52:45
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MÄRKTE USA/Wall Street mit Abgaben erwartet - Home Depot unter Druck
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Nach zuletzt acht Handelstagen in Folge mit Aufschlägen dürfte es für die Wall Street am Dienstag leicht nach unten gehen. "Es ist Zeit für eine Konsolidierung, doch das ändert nichts am weiterhin herrschenden Aufwärtstrend", sagt Analyst Konstantinos Anthis von ADS Securities. Auslöser für die sich abzeichnenden moderaten Abgaben ist der Anstieg der zehnjährigen Rendite über die Marke von 3,00 Prozent. Dazu kommen durchwachsene Konjunkturdaten aus China. Zwar hat sich die Industrieproduktion im April besser entwickelt als erwartet, doch blieben die Anlageinvestitionen hinter den Schätzungen zurück. Der Future auf den S&P-500 deutet aktuell auf eine knapp behauptete Eröffnung am Kassamarkt hin.
Auch eine negative Entwicklung der Aktie von Home Depot dürfte auf dem Dow-Jones-Index lasten. Diese verliert vorbörslich 2,9 Prozent. Die US-Baumarktkette hat im ersten Quartal ihren Gewinn zwar stärker als erwartet gesteigert. Beim Umsatz enttäuschte der Konzern jedoch. Zudem steht für die Aktie seit Jahresbeginn ein Plus von 21 Prozent zu Buche, weshalb es nun zu Gewinnmitnahmen komme, so ein Beobachter.
Insgesamt habe der Markt die jüngsten Sorgen in Bezug auf Inflation, steigende Zinsen sowie die andauernden geopolitischen Sorgen ausgeblendet, sagt ein Beobachter. Zudem liege der Dow-Jones-Index seit Jahresbeginn nun wieder leicht im Plus. Bis zum Rekordhoch bei 26.617 Punkten seien es zudem nur noch 6,5 Prozent.
Die vor der Startglocke veröffentlichten US-Konjunkturdaten haben bislang kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen. Die Einzelhandelsumsätze für April trafen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent genau die Erwartungen des Marktes. Die Zunahme ohne Kraftfahrzeuge lag leicht unter der Markterwartung. Der Empire State Manufacturing Index für den Mai lag mit einem Stand von plus 20,1 deutlich über der Prognose von plus 15,0. Eine halbe Stunde nach der Startglocke folgen dann noch die Lagerbestände für März.
Symantec setzen Erholung fort
Die Symantec-Aktie setzt ihre Erholung fort und gewinnt 3,7 Prozent. Schon am Vortag war es um knapp 10 Prozent nach oben gegangen, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, dass es sich zu dem Vorwurf der Bilanzierungsunregelmäßigkeiten äußern werde, mit dem ein ehemaliger Mitarbeiter die Aktie in der vergangenen Woche auf Talfahrt geschickt hatte. Nach Börsenschluss teilte Symantec dann mit, dass die betroffenen Zahlenausweise wohl nur geringfügig angepasst werden müssten.
Für die Papiere von Switch geht es um 6,9 Prozent abwärts. Das erst seit Oktober börsennotierte Unternehmen hat mit den Ergebnissen für das erste Quartal die Markterwartungen leicht verfehlt. Das Unternehmen, das Datenzentren einrichtet und betreibt, meldete einen Umsatzanstieg um fast 10 Prozent auf 97,7 Millionen Dollar und ein Ergebnis je Aktie von 2 Cent. Analysten hatten den Umsatz auf 99,79 Millionen Dollar geschätzt und das Ergebnis je Aktie auf 5 Cent. Auch der Ausblick konnte nicht überzeugen.
Ölpreise legen weiter zu
Weiter nach oben geht es mit den Ölpreisen auf Mehrjahreshochs. Die US-Sanktionen gegen den Iran stützen weiterhin das Sentiment. Die globalen Ölvorräte dürften mit dem Fehlen des iranischen Öls zurückgehen, heißt es von einem Beobachter. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 1,0 Prozent auf 71,69 Dollar. Für Brent geht es um 1,2 Prozent auf 79,15 Dollar nach oben.
Der Dollar setzt seine Aufwärtsbewegung fort. Die Investoren setzen verstärkt darauf, dass die handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China durch Verhandlungen gelöst werden können. Der Euro fällt mit aktuell 1,1863 Dollar unter die Marke die Marke von 1,19 Dollar.
Die Hoffnungen auf eine dipolmatische Lösung der Verspannungen zwischen den USA und China sorgen auch für eine sinkende Nachfrage im "sicheren Hafen" der US-Anleihen. Im Gegenzug springt die Rendite zehnjähriger Papiere über die wichtige Marke von 3,00 Prozent und legt aktuell um 4 Basispunkte auf 3,04 Prozent zu.
Der starke Dollar und die steigenden Renditen setzten den Goldpreis unter Druck. Die Feinunze gibt um 0,8 Prozent auf 1.303 Dollar nach. Die psychologisch wichtige Marke von 1.300 Dollar könnte in den kommenden Tagen getestet werden, heißt es von der Commerzbank.
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US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,57 2,1 2,55 136,6
5 Jahre 2,90 3,6 2,86 97,6
7 Jahre 3,01 4,2 2,97 76,3
10 Jahre 3,04 4,4 3,00 59,8
30 Jahre 3,16 3,1 3,13 9,7
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:27 Uhr Mo, 18:39 % YTD
EUR/USD 1,1863 -0,54% -0,0503 1,1973 -1,3%
EUR/JPY 130,76 -0,05% 0,2242 131,13 -3,3%
EUR/CHF 1,1900 -0,26% 0,0176 1,1951 +1,6%
EUR/GBP 0,8789 -0,09% 0,0589 1,1345 -1,1%
USD/JPY 110,25 +0,51% 0,2653 109,52 -2,1%
GBP/USD 1,3501 -0,42% -0,1007 1,3584 -0,1%
Bitcoin
BTC/USD 8.789,31 -0,7% -0,72 8.825,43 -35,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,69 70,96 +1,0% 0,73 +19,4%
Brent/ICE 79,15 78,23 +1,2% 0,92 +21,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.303,15 1.313,57 -0,8% -10,42 +0,0%
Silber (Spot) 16,31 16,52 -1,3% -0,21 -3,7%
Platin (Spot) 900,35 910,50 -1,1% -10,15 -3,1%
Kupfer-Future 3,08 3,08 -0,2% -0,01 -7,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 15, 2018 08:53 ET (12:53 GMT)
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