26.09.2018 22:11:42
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MÄRKTE USA/Wall Street kann Gewinne nach Fed-Entscheid nicht halten
NEW YORK (Dow Jones)--Etwas leichter sind die Aktienkurse an der Wall Street am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Der Zinsentscheid der US-Notenbank brachte keine Überraschungen. In einer ersten Reaktion zogen die Kurse zwar an, doch bröckelten die Gewinne bald wieder.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,4 Prozent auf 26.385 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite schlossen 0,3 und 0,2 Prozent im Minus. Umgesetzt wurden 827 (Dienstag: 831) Millionen Aktien. Dabei verzeichneten 1.092 Titel Kursgewinne. Ihnen standen 1.857 Kursverlierer gegenüber. Unverändert schlossen 122 Aktien.
Die Währungshüter unter Fed-Chef Jerome Powell erhöhten den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 2,00 bis 2,25 Prozent. Die Entscheidung entsprach den Erwartungen von Ökonomen und Börsianern. Für Dezember wurde eine weitere Zinserhöhung in Aussicht gestellt. Die Zinsprojektionen für die kommenden beiden Jahre blieben unverändert. Auch ihre Wachstumsprojektionen haben die Notenbanker an.
Aus ihrem Begleitkommentar zum Zinsentscheid strich die Fed indessen das Wort "akkommodierend", mit dem sie über einen längeren Zeitraum hinweg ihre Geldpolitik beschrieben hatte. Auch dies war weithin erwartet worden. In seiner anschließenden Pressekonferenz sagte Powell, die Streichung sei kein Signal für eine Kursänderung.
Einige Beobachter sahen dies jedoch anders. Nach Meinung von Targobank-Chefvolkswirt Otmar Lang könnte die Streichung des Wortes "akkommodierend" der erste Hinweis darauf sein, dass die Zinsanhebungen 2019 zu Ende gehen.
Derweil blieb das Dauerthema Handelsstreit im Hintergrund präsent, vor allem der Konflikt zwischen China und den USA. US-Präsident Donald Trump erweiterte seine Vorwürfe gegen China und beschuldigte das Land nun auch, sich in die im November anstehenden US-Kongresswahlen einzumischen, was China dementierte.
Dollar nach Zinsentscheid volatil - Ölpreis macht Pause
Am Devisenmarkt gab der Dollar unmittelbar nach der Zinserhöhung kurz nach. Der Euro erholte sich auf knapp 1,18 Dollar, fiel dann aber zurück und notierte im späten Handel bei rund 1,1740 Dollar und damit immer knapp über seinem Tagestief von 1,1726 Dollar.
Der Ölpreis legte nach seiner jüngsten Rally eine kleine Verschnaufpause ein. Das US-Energieministerium hatte am Mittwoch einen Aufbau seiner Ölvorräte gemeldet, während Analysten eine Abnahme erwartet hatten. Die nun gemeldete Zunahme der Vorräte war indessen geringer als die, über die das American Petroleum Institute (API) am späten Dienstag berichtet hatte. Daneben hat US-Präsident Donald Trump erneut an die Hauptölproduzenten appelliert, das Angebot zu erhöhen, um die Preise im Zaum zu halten. Gleichwohl hielten sich die Tagesverluste bei den Preisen in Grenzen, was Beobachter mit der für die Saison typischen niedrigen Nachfrage erklären. Das Fass der Sorte WTI gab um 1,0 Prozent nach auf 71,57 Dollar, für Brent wurden 81,34 Dollar bezahlt, ein Tagesminus von 0,6 Prozent.
Dagegen stand der Goldpreis im Bann der geldpolitischen Straffung. Ein steigendes Zinsniveau macht das zinslose Gold weniger attraktiv. Die Feinunze verlor 0,5 Prozent auf 1.195 Dollar, verblieb damit aber noch in ihrer jüngsten Spanne um 1.200 Dollar.
Die Anleihen zeigten sich leicht erholt. An den vergangenen Tagen war es mit Blick auf die Zinserhöhung abwärts gegangen, weil die Teilnehmer den erwarteten Zinsschritt der Fed einpreisten. Nun fiel die Zehnjahresrendite um 4 Basispunkte auf 3,05 Prozent.
Finanzwerte nach Zinsentscheid schwächster Sektor
Nach dem Zinsentscheid gerieten besonders Finanzwerte unter Druck, die normalerweise von steigenden Zinsen profitieren. Beobachter verwiesen hier auf die Erklärung von Fed-Chef Powell zur Streichung der Bezeichnung "akkommodierend" und die am Mittwoch gesunkenen Anleiherenditen. Der Sektor der Finanzwerte verbuchte ein Minus von 1,3 Prozent. Aktien von Banken verbilligten sich im Schnitt um 1,5 Prozent. Im Dow verloren American Express, Goldman Sachs und JP Morgan zwischen 1,2 und 1,7 Prozent.
Mit der Nike-Aktie ging es um 1,3 Prozent nach unten. Zwar sind die Zahlen im ersten Quartal des Geschäftsjahres besser ausgefallen als erwartet. Doch die Stimmung für die Aktie des Sportausrüsters wird laut Marktteilnehmern von gestiegenen Kosten verdorben. Die Nike-Aktie hat im laufenden Jahr bereits um knapp 36 Prozent zugelegt. Daher können auch Gewinnmitnahmen eine Rolle spielen, heißt es an anderer Stelle.
KB Home gaben anfängliche Gewinne ab und schlossen 3,1 Prozent im Minus. Der Hausbauer schnitt in seinem Berichtsquartal beim Gewinn besser ab als gedacht und verdiente 87,5 (Vorjahr: 50,2) Millionen Dollar. Der Umsatz legte allerdings weniger stark zu um 7 Prozent auf 1,2 Milliarden und verfehlte die Konsensschätzung damit um 100 Millionen Dollar.
Alexion Pharmaceuticals verteuerten sich um 5,1 Prozent, nachdem das Unternehmen den Kauf des Biotechnologie-Unternehmens Syntimmune für 1,2 Milliarden Dollar inklusive möglicher Meilensteinzahlungen bekanntgegeben hatte. Den Kaufpreis will Alexion aus vorhandenen Barmitteln begleichen.
In vielen Fällen bewegten auch Analystenkommentare einzelne Aktien. IBM führten den Dow mit einem Plus von 1,8 Prozent an, nachdem die Analysten der UBS die Aktie auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft hatten. Kritisch äußerte sich die UBS dagegen zu Lam Research, die sie auf "Neutral" von "Buy" abstufte, und Applied Materials, deren Kursziel sie auf 43 von 53 Dollar bei unverändert neutraler Einstufung senkte. Lam fielen um 1,6 Prozent und Applied Materials um 0,8 Prozent.
Für Dowdupont ging es um 1,6 Prozent nach unten. Die Analysten von Instinet sehen auf den Chemiekonzern höhere Kosten zukommen, die Margen und Ergebnis schmälern dürften. Sie stuften die Aktie daher auf "Neutral" von "Buy" zurück.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.385,28 -0,40 -106,93 6,74
S&P-500 2.905,97 -0,33 -9,59 8,69
Nasdaq-Comp. 7.990,37 -0,21 -17,11 15,75
Nasdaq-100 7.563,09 0,00 -0,11 18,24
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,82 -1,6 2,84 162,1
5 Jahre 2,95 -3,2 2,98 102,5
7 Jahre 3,01 -5,1 3,06 75,8
10 Jahre 3,05 -4,8 3,09 60,2
30 Jahre 3,18 -4,4 3,23 11,4
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:07 Di, 17.19 % YTD
EUR/USD 1,1739 -0,22% 1,1760 1,1773 -2,3%
EUR/JPY 132,31 -0,45% 132,74 132,90 -2,2%
EUR/CHF 1,1333 -0,21% 1,1347 1,1361 -3,2%
EUR/GBP 0,8917 -0,13% 0,8932 0,8948 +0,3%
USD/JPY 112,72 -0,21% 112,87 112,87 +0,1%
GBP/USD 1,3165 -0,10% 1,3166 1,3161 -2,6%
Bitcoin
BTC/USD 6.521,96 +1,9% 6.453,60 6.443,78 -52,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,83 72,28 -0,6% -0,45 +23,0%
Brent/ICE 81,29 81,87 -0,7% -0,58 +27,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.195,10 1.201,30 -0,5% -6,21 -8,3%
Silber (Spot) 14,37 14,46 -0,6% -0,09 -15,2%
Platin (Spot) 823,45 823,50 -0,0% -0,05 -11,4%
Kupfer-Future 2,80 2,80 -0,0% -0,00 -16,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/
(END) Dow Jones Newswires
September 26, 2018 16:12 ET (20:12 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
American Express Co. | 290,65 | 0,55% | |
Applied Materials Inc. | 165,32 | 0,08% | |
Goldman Sachs | 576,00 | -0,36% | |
IBM Corp. (International Business Machines) | 214,70 | -0,02% | |
JPMorgan Chase & Co. | 237,80 | 0,25% | |
KB Home | 78,00 | -0,64% | |
Lam Research Corp. | 720,00 | -0,54% | |
Nike Inc. | 74,61 | 0,43% |