02.11.2016 15:13:47

MÄRKTE USA/Trump-Schatten hält Aktien und Dollar in Schach

   NEW YORK (Dow Jones)--Den US-Börsen mangelt es auch am Mittwoch nicht an Belastungsfaktoren. Entsprechend verhalten fällt der Start an der Wall Street aus, von einer Erholung nach den jüngsten moderaten Rücksetzern ist zunächst nichts zu sehen. Der Dow-Jones-Index verliert 0,3 Prozent auf 17.984 Punkte, der S&P-500-Index und die Nasdaq-Indizes verlieren in ähnlicher Größenordnung.

   Gesucht sind sichere Häfen wie die zuletzt verschmähten Anleihen, die Zehnjahresrendite sinkt von 1,86 auf 1,81 Prozent, oder auch das Gold, das mit knapp 1.300 Dollar im Bereich eines Vierwochenhochs liegt.

   Wie ein Damoklesschwert über den Börsen schwebt die wieder konkreter gewordene Möglichkeit, dass Donald Trump in der kommenden Woche zum neuen US-Präsidenten gewählt werden könnte. Das zumindest legen neueste Umfragen nahe. Die von den Finanzmärkten favorisierte, weil als berechenbarer geltende Demokratin Hillary Clinton hat demnach ihren phasenweise schon als vorentscheidend gewerteten Vorsprung wieder eingebüßt. Das Szenario erinnert die Marktteilnehmer zunehmend an die Marktturbulenzen nach der überraschenden Abstimmung der Briten für einen Austritt aus der EU.

   Die Furcht vor einem Präsidenten Donald Trump, an den Börsen eher als Schreckgespenst gesehen, manifestiert sich seit dem Wochenende in einer sich auswachsenden Schwäche des Dollar. Die US-Devise gibt auf breiter Front auch am Mittwoch nach. Das Kalkül dahinter ist, dass die US-Notenbank möglicherweise im Dezember von der eigentlich fast schon fest eingeplanten Zinserhöhung aus Vorsicht wieder absehen könnte, sollte Trump Präsident werden. Mit Trump werden viele Unwägbarkeiten unter anderem für die Finanzmärkte und die Wirtschaftspolitik verbunden. In den vergangenen Wochen hatte die Erwartung steigender Zinsen den Dollar deutlich nach oben getrieben.

Ölpreise weiter auf dem Weg nach unten Vor diesem Hintergrund wird dem Ergebnis der zweitägigen US-Notenbanksitzung um 19.00 Uhr MEZ mit etwas weniger Spannung entgegengesehen als üblich. Außerdem wird die Fed nach Mehrheitsmeinung ohnehin noch nicht an der Zinsschraube drehen. Interessant dürfte aber ihr Begleitkommentar werden, in dem sie die Märkte möglicherweise auf einen Zinsschritt im Dezember vorbereitet.

   Für Verunsicherung sorgen derweil die weiter fallenden Ölpreise. Nachdem zuletzt Zweifel an einer Einigung der Ölförderer auf eine Drosselung der Produktion auf den Preisen lasteten, sind es nun neueste US-Lagerbestandsdaten. Laut dem American Petroleum Institute (API) sind die Bestände zuletzt wider Erwarten stark gestiegen. Im Tagesverlauf am Mittwoch werden auch die offiziellen Bestandsdaten erwartet. Brent-Öl kostet nur noch 47,42 Dollar, 1,5 Prozent weniger als am Vortag. Vor gut einer Woche wurden noch Preise über 52 Dollar aufgerufen.

   Konjunkturseitig kommt der einzige Impuls des Tages vom Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP. Ihm zufolge sind in der Privatwirtschaft im Oktober 147.000 neue Stellen geschaffen worden. Das liegt zwar unter der Erwartung von 170.000, dürfte aber für die Zinserhöhungsspekulationen kaum einen Dämpfer bedeuten, denn gleichzeitig wurden die Daten für September deutlich nach oben korrigiert. Viele Akteure sehen im ADP-Bericht einen Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag.

Gewinnwarnung von US Steel Quartalsausweise kommen am Mittwoch eher aus der zweiten Reihe, unter anderem von Alibaba, Clorox, Estee Lauder, Office Depot und Time Warner. Alibaba gewinnen nach gut ausgefallenen Zahlen 1,8 Prozent, Estee Lauder geben um 4,5 Prozent nach und Clorox um 1,3 Prozent. Time Warner verbilligen sich um 0,1 Prozent. Gegen die negative Gesamtstimmung kommen auch überraschend gut ausgefallene Quartalszahlen des Unterhaltungskonzerns nicht an. Zudem steht bei Time Warner mehr der eigene Verkauf an AT&T im Fokus, dem das Unternehmen vor zwei Wochen zustimmte.

   Der Gewinn des Tiergesundheitspezialisten Zoetis ist im dritten Quartal über den Analystenprognosen ausgefallen. Zudem hat Zoetis den Ausblick angehoben. Die Aktie gewinnt 3,6 Prozent.

   Valeant verlieren 4,6 Prozent, nachdem der Kurs am Dienstag um über 30 Prozent nach oben geschossen war. Hintergrund waren inzwischen bestätigte Gerüchte, wonach Valeant sein Geschäft mit Magenmedikamenten im Wert von rund 10 Milliarden US-Dollar verkaufen will. Der kanadische Konzern hatte vor rund eineinhalb Jahren für etwa 11 Milliarden Dollar Salix Pharmaceuticals gekauft, einen Hersteller von Medikamenten gegen Magenbeschwerden. Allergan verbilligen sich nach enttäuschend ausgefallenen Geschäftszahlen des Pharmaunternehmens um 2 Prozent.

   Brocade Communications legen um 9 Prozent zu, nachdem Broadcom Limited eine definitive Kaufabsicht über 5,9 Milliarden Dollar abgegeben hat. Broadcom steigen um 1,6 Prozent. Electronic Arts gewinnen nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen 3,6 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.984,43 -0,29 -52,67 3,21 S&P-500 2.106,23 -0,26 -5,49 3,05 Nasdaq-Comp. 5.143,05 -0,20 -10,52 2,71 Nasdaq-100 4.760,34 -0,14 -6,60 3,64

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:30 Di, 17:25 % YTD EUR/USD 1,1084 +0,17% 1,1065 1,1052 +2,1% EUR/JPY 114,5578 -0,26% 114,8533 115,28 -26,5% EUR/CHF 1,0781 +0,21% 1,0758 1,0806 -0,9% EUR/GBP 0,9003 -0,35% 0,9031 1,1067 +22,3% USD/JPY 103,36 -0,43% 103,80 104,30 -12,0% GBP/USD 1,2311 +0,51% 1,2248 1,2229 -16,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,84 46,67 -1,8% -0,83 +4,6% Brent/ICE 47,45 48,14 -1,4% -0,69 +4,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.297,90 1.289,04 +0,7% +8,87 +22,4% Silber (Spot) 18,58 18,38 +1,1% +0,21 +34,5% Platin (Spot) 993,40 993,85 -0,0% -0,45 +11,4% Kupfer-Future 2,22 2,23 -0,4% -0,01 +3,0%

=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   November 02, 2016 09:43 ET (13:43 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 43 AM EDT 11-02-16

Analysen zu Clorox Co., Themehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Alibaba 82,50 1,35% Alibaba
Clorox Co., The 157,60 -0,51% Clorox Co., The
Electronic Arts Inc. 154,92 0,23% Electronic Arts Inc.
Estée Lauder Companies Inc. (ELC) (Estee Lauder) 68,40 -3,12% Estée Lauder Companies Inc. (ELC) (Estee Lauder)
United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel) 38,39 0,30% United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel)
Zoetis Inc (A) 168,14 -0,19% Zoetis Inc (A)