26.02.2018 15:51:43
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MÄRKTE USA/Ruhe am Rentenmarkt beflügelt Aktien
NEW YORK (Dow Jones)--Die gute Laune der Wall Street scheint am Montag in eine weitere Runde zu gehen. Die jüngste Rally am Aktienmarkt ist eng gekoppelt mit der Entwicklung am Rentenmarkt. Denn zuletzt sind steigende Renditen stets als Zeichen zunehmender Zinserwartungen interpretiert worden, die den Aktienmarkt belastet hatten. "Höhere Inflations- und Zinserwartungen wurden für den scharfen Ausverkauf verantwortlich gemacht, nachdem die Notenbanken einige weitere falkenhaftere Kommentare abgegeben und sich die Konjunkturdaten verbessert hatten", ruft Markt-Stratege Craig Erlam von Oanda mit Blick auf die Lage Anfang Februar in Erinnerung.
Renditen und Zinsdebatte machen Aktienkurse
Am Rentenmarkt gehen die Renditen aktuell leicht zurück und liefern insofern kein Störfeuer für den US-Aktienmarkt. Während der Aktienmarkt freundlich eröffnet, büßt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen knapp 3 Basispunkte auf 2,84 Prozent ein. Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index um 0,9 Prozent auf 25.525 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,7 bzw. 0,8 Prozent zu.
Zum Wochenbeginn melden sich auch zwei Vertreter der US-Notenbank zu Wort, deren Aussagen auf neue Hinweise zum künftigen Zinspfad der Federal Reserve abgeklopft werden dürften. Fed-Gouverneur James Bullard aus St. Louis hat wenig Erhellendes für die aktuelle Zinsdiskussion geliefert. Er sprach von notwendigen Überraschungen bei den Daten, um die Zinsen weiter anzuheben. Sollte sich die Konjunktur weiter positiv entwickeln, sei es an der Zeit, das Inflationsziel zu überdenken. Insgesamt bescheinigte er der Konjunktur eine gute Verfassung.
Im weiteren Tagesverlauf wird sich noch Vize-Chairman Randall Quarles äußern. Richtig spannend für viele Börsianer dürfte aber der Auftritt des neuen Notenbankpräsidenten Jerome Powell vor dem Kongress am Dienstag werden. Die Frage, ob die Fed mit drei oder vier Zinserhöhungen im laufenden Jahr plane, sei weiterhin nicht beantwortet, heißt es im Handel.
John Williams, Fed-Präsident aus San Francisco, hatte am Wochenende sowohl drei als auch vier Zinserhöhungen für möglich gehalten. Marktteilnehmer schenken seinen Bemerkungen besondere Aufmerksamkeit, seitdem das Weiße Haus ihn offenbar als Kandidaten für das Amt des Vizechefs der US-Notenbank ins Auge gefasst hat. Die Fed hatte sich zuletzt in ihrem halbjährlichen Bericht zur Geldpolitik an den Kongress entspannt zur Inflationsentwicklung gezeigt. Die Lohnzuwächse dürften vom schwachen Produktivitätswachstum der vergangenen Jahre gedämpft werden, hieß es.
Am Devisenmarkt neigt der US-Dollar zur Schwäche. Der ICE-Dollarindex verliert 0,3 Prozent, der Euro gibt aber den Löwenanteil seiner Aufschläge schon wieder ab und zeigt sich mit 1,2305 Dollar nur noch hauchdünn gegenüber Freitagabend im Plus. Der Greenback handelt schon seit längerer Zeit von der US-Zinsdebatte relativ unberührt. Am Markt wird dies mit Verweis auf die Historie als nicht ungewöhnlich bezeichnet.
Ölpreise bleiben nach Rally auf hohem Niveau
Die im Verbund fallenden Renditen und Dollar-Kurse beflügeln derweil den Goldpreis, der um 0,3 Prozent auf 1.333 Dollar je Feinunze zulegt, aber mit der Dollar-Erholung zurückkommt. Mit Erdöl wird ein weiterer Rohstoff trotz der Dollar-Schwäche dagegen günstiger. In Libyen ist die Förderung am El-Feel-Ölfeld nach bewaffneten Auseinandersetzungen eingestellt und die Arbeiter evakuiert worden. Doch scheint diese Meldung am Ölmarkt derzeit abzuperlen. Denn die US-Regierung sieht die USA in den kommenden zehn Jahren zu einem Nettoexporteur von Energie aufsteigen. Zudem sei der Ölpreis in der Vorwoche auch heftig gestiegen, heißt es im Handel. Auf Zweiwochensicht war der Preis je Barrel um über 7 Prozent geklettert. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,4 Prozent auf 63,27 Dollar, Brent fällt um 0,4 Prozent auf 67,04 Dollar.
Unter den Einzelaktien klettern United Parcel Service um 1,0 Prozent. Der Paketlogistiker hat die Europäische Kommission auf 1,742 Milliarden Euro Schadensersatz plus Zinsen verklagt. Die EU-Kartellwächter hatten dem US-Konzern die Übernahme des niederländischen Wettbewerbers TNT Express Ende Januar 2013 untersagt. UPS sei dadurch daran gehindert worden, "die mit der geplanten Transaktion verbundenen Vorteile zu realisieren", begründet der Konzern die Klage.
Die Aktien von Hibbett Sports ziehen nach einer angehobenen Prognose zum vierten Quartal durch den Einzelhändler um 1,4 Prozent an.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.524,84 0,85 214,85 3,26
S&P-500 2.765,76 0,67 18,46 3,45
Nasdaq-Comp. 7.392,74 0,75 55,35 7,09
Nasdaq-100 6.957,13 0,88 60,53 8,77
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,23 -2,0 2,25 102,8
5 Jahre 2,60 -1,8 2,62 67,6
7 Jahre 2,76 -2,5 2,79 51,7
10 Jahre 2,84 -2,5 2,87 39,7
30 Jahre 3,13 -2,4 3,16 6,4
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.50 Uhr Fr, 17.15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2301 +0,11% 1,2330 1,2293 +2,4%
EUR/JPY 131,66 +0,05% 131,28 131,15 -2,7%
EUR/CHF 1,1543 +0,22% 1,1502 1,1505 -1,4%
EUR/GBP 0,8815 +0,20% 0,8792 1,1366 -0,9%
USD/JPY 107,02 -0,06% 106,48 106,69 -5,0%
GBP/USD 1,3956 -0,09% 1,4024 1,3971 +3,3%
Bitcoin
BTC/USD 9.877,09 -0,76% 9.877,09 10.256,01 -31,24
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,20 63,55 -0,6% -0,35 +4,6%
Brent/ICE 67,01 67,31 -0,4% -0,30 +1,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.331,44 1.328,82 +0,2% +2,62 +2,2%
Silber (Spot) 16,56 16,53 +0,2% +0,03 -2,2%
Platin (Spot) 996,85 996,55 +0,0% +0,30 +7,3%
Kupfer-Future 3,20 3,21 -0,4% -0,01 -3,0%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 26, 2018 09:52 ET (14:52 GMT)
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